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„Viel Potenzial zur Verbesserung“

HG Saarlouis schlägt Zweibrücken im Test 40:38 (20:15) – 350 Zuschauer

 

Saarlouis. Gut 350 Zuschauer erlebten am Donnerstagabend beim ersten „Test dahemm“ ein wahres Tor-Spektakel. Mit 40:38 (20:15) gewann die HG Saarlouis am Ende gegen den SV64 Zweibrücken die Partie, aber beide Cheftrainer haderten danach vor allem mit der Abwehrarbeit ihrer Teams. Branko Koloper danach analytisch nüchtern: „Wir werden unsere Fehler analysieren und korrigieren. Und ja, es liegt noch viel harte Arbeit vor uns…“

 

Die Lust auf Handball und ihre neuformierte HGS ist bei den Fans in Saarlouis offenkundig richtig groß. Mehr als 350 Zuschauer bei einem Vorbereitungsspiel, das hat man auch nicht so oft. Und sie freuten sich über ein schnelles Spiel, phasenweise absolut auf Augenhöhe, weil auch die Truppe von Stefan Bullacher richtig dagegen hielt.

 

Saarlouis begann getreu der „Koloper-Philosophie“ aus einer stabilen Abwehr mit einem guten Daniel Schlingmann dahinter. „15 Minuten haben wir eine gute, fokussierte Defensive gespielt, danach nicht mehr.“, so Branko Koloper, der erstmals auch selbst mit auf der Platte stand, während sein Co-Trainer Christian Mühler das Kommando auf der Bank führte. Nach 8 Minuten hieß es 5:2, als Neuzugang Frano Vujovic mit einem Zucker-Pass Wladi Kurotschkin fand und der sicher einnetzte.

 

Doch die Zweibrücker Löwen fanden schließlich auch zu ihrem Spiel, konnten mit drei Treffern in Folge durch ihren Besten Adam Soos (insgesamt 13/7 Tore) und Niklas Bayer auf 5.5 stellen. Saarlouis legte nun vorne zu. Die Linkshänder-Fraktion auf der rechten Seite, Marcel Becker und der junge Tim Altmeyer, sowie Spielgestalter Tom Paetow sorgten in der Folge für die erneute Führung (11:6, 16.) der Gastgeber. Und auch Top-Neuzugang Frano Vujovic kam jetzt immer besser ins Spiel, traf sicher vom Siebenmeter-Punkt und ließ auch aus dem Feld zwei weitere Treffer folgen. Nach 21 Spielminuten stand es 14:9.

 

Doch in der Verteidigung verloren die Gastgeber immer mehr ihren Fokus, für Branko Koloper heißt das: „Daran müssen wir arbeiten. Wir müssen unser System über 60 Minuten spielen.“

Zweibrücken nutzte diese Schwächen konsequent, vor allem Top-Neuzugang Adam Soos stieß in die Lücken, war weiter sicher bei den Strafwürfen und brachte seine Farben wieder auf 14:12 (23.) heran.

 

Dagegen lief es bei Saarlouis vorne besser, auch wenn der eine oder andere Ball verworfen wurde. Die Rückraum-Achse Vujovic, Paetow, Becker nutzte ihre Chancen, so dass die HG mit einer 20:15-Führung in die Pause gehen konnte.

 

Auch zu Beginn von Halbzeit 2 kontrollierten die Gastgeber die Partie, ließen die Löwen nicht aufkommen, auch weil Julien Bro, seit der 22. Minute im Tor, eine ordentliche Leistung zeigte.

26:20 hieß die sichere Führung der HGS in der 40. Spielminute und das schönste Tor des Spiels folgte drei Minuten später, als Tom Paetow mit einem Kempa-Pass den einspringenden Linksaussen Elyas Noh fand und der sicher zum 28:23 versenkte. Überhaupt konnte der junge Linksaussen in seiner Einsatzzeit absolut überzeugen, traf insgesamt fünf Mal und entpuppte sich zudem dabei zwei Mal als sicherer Siebenmeter-Vollstrecker.

 

Zweibrücken beteiligte sich aber auch weiter intensiv am wilden Offensiv-Spektakel. Das Thema Abwehr hatten beide Teams offenbar einvernehmlich abgehakt, während vorne die Tore im Minutentakt fielen. Sechs Minuten vor Schluss waren die Gäste aus der Pfalz beim 33:33 durch Niklas Bayer auch auf der Anzeigetafel wieder gleich auf.

Jetzt gab Kapitän Lars „Willi“ Walz den Vorkämpfer, brachte Saarlouis mit einem Doppelpack wieder in Front (36:34, 56.) und Marcel Becker, Tim Altmeyer und Eliyas Noh, machten schließlich für die HGS den Deckel drauf – auch wenn Zweibrücken in der Schlussminute noch zweimal Darius Jonczyk überwinden konnte.

 

Beide Trainer, Branimir Koloper und Stefan Bullacher waren sich am Ende einig: Nach gerade mal zwei Trainingswochen war das ein interessanter Test. Und die Erkenntnis bei der HGS fasste Branko mit einem einfachen Satz zusammen: „Wir haben viel Potential zu Verbesserung in beide Richtungen.“

 

Statistik HGS: Schlingmann (1. – 22. Min.) 7 Paraden, Bro (22.-40. Min.) 6 Paraden, Jonczyk (40.-60.) 3 Paraden, Vujovic 7/2, Becker 6, Altmeyer 6, Noh 5/2, Paetow 4, Walz 4, Koloper 3, Kurotschkin 3, Rastoder 2