Satte Niederlage in Aue
Schlimmer: HGS verliert auch erneut Abwehrchef Kessler durch Verletzung
„Was uns noch viel mehr weh tut als die Niederlage, ist die Verletzung von Philipp Kessler.“ HGS-Chefcoach Jörg Bohrmann hatte schon eine knappe Stunde nach der Partie in Aue den Blick wieder nach vorne gerichtet. Die deutliche 25:36 (11:17)-Niederlage vor 1400 Zuschauern im Erzgebirge hatte mehrere Ursachen, nahm aber mit dem Ausfall des Abwehrchefs ihren Anfang. Auch wenn nun das Torverhältnis wieder so ist, wie zuvor, hat die Niederlage im Blick auf die Tabelle keine erheblichen Auswirkungen, weil auch die Mitkonkurrenten am Sonntag Federn ließen.
Saarlouis begann in der Erzgebirgshalle ordentlich, lag nach sieben Minuten mit 1:3 vorne und schien da anknüpfen zu wollen, wo sie am Freitag aufgehört hatten. Die Gastgeber konnten bis zur 11. Minute zwar ausgleichen, doch beide Teams präsentierten sich in der Folge auf gleichem Niveau. Aber es hatten sich bei Saarlouis bereits erste Fehler eingeschlichen und Aue übernahm ab der 17. Minute (8:6) das Kommando. Und weil dann Philipp Kessler ausgefallen war, war der Deckungsverbund der Saarländer, in dem auch der kranke Michael Schulz fehlte, endgültig geschwächt. Aue nutzte diese Schwächen, die Überzahl-Situationen und den fahrlässigen Umgang der HGS mit ihren Chancen zu einfachen schnellen Gegentreffern. Mit 17:11 zur Halbzeit war eigentlich schon eine Vorentscheidung gefallen, angesichts der Tatsache, dass Saarlouis einen gebrauchten Tag hatte. Die Halbzeit-Statistik dokumentierte die Ursachen für den schon deutlichen Rückstand: 5 Zeitstrafen gegen Saarlouis (2 gegen Aue), 3 Siebenmeter für die Gastgeber (0 für Saarlouis), 7 Tore in Überzahl für den EHV und nur 40 Prozent erfolgreiche Angriffe von Saarlouis.
Wer dann gehofft hatte, es würde in den zweiten 30 Minuten besser, sah sich getäuscht. „Wir sind weiter fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen, was Aue weiter konsequent genutzt hat.“, analysierte Bohrmann, der auch bemängelte, dass die HG gleich drei Siebenmeter nicht nutzen konnte.
Man sei dann nochmals auf 5 Tore rangekommen, er habe es mit dem siebten Feldspieler versucht, aber auch das fruchtete nichts, weil vorne der „Kopf verloren ging“, die Bälle hergeschenkt wurden und Aue gleich mehrfach ins leere Tor traf. So wurde es am Schluss dann richtig deutlich an diesem „gebrauchten Sonntag“. „Wir müssen das jetzt schnell abhaken und uns auf die kommenden Aufgaben fokussieren.“, fordert Bohrmann mit Blick auf den kommenden Samstag, wenn der Tabellenfünfte Bad Schwartau in der Stadtgartenhalle antritt.
Tore HGS: Müller 7, Engels 4/1, Weissgerber 4, Faulenbach 3, P. Walz 3, Leist 2, Meoki 1, Murawski 1
Tore EHV: Runarsson 10/3, Jungemann 5, Roch 4, Faith 4, Remke 4, Sigtryggsson 3, Töpfer 2, Mägi 2, Paraschiv 2
Siebenmeter: HGS ¼, EHV 3/3
Zeitstrafen in Minuten: HGS 16 (rote Karte Murawski nach 3×2 Min, 50.), EHV 8
Schiedsrichter: Brodbeck/Reich
Zuschauer: 1400