„Sand im Getriebe“
Gegen Drittliga-Aufsteiger Dansenberg „reichte es nur“ zu einem Unentschieden – Kampfgeist stimmt schon
Vieles läuft handballerisch noch nicht rund bei der HG Saarlouis – kann es aber auch nicht, nach eineinhalb Wochen vorwiegend Arbeit im Kraft- und Konditions-Bereich. „Wir haben heute zum ersten Mal richtig den Ball in der Hand gehabt, da ist noch Sand im Getriebe“, meinte HGS-Coach Jörg Bohrmann am Mittwochabend nach dem Testspiel gegen Drittliga-Aufsteiger TuS Dansenberg. Eines kann man nach dem 26:26 (11:17) dann aber doch festhalten: Die HGS-Tugend, bis zur letzten Minute zu kämpfen und zu ackern, ist auch im neuformierten Team erhalten geblieben.
Das Trainer-Duo Bohrmann und Kessler musste für diese Partie gleich auf vier Spieler des Stamm-Kaders verzichten. Mit Jerome Müller und Lars Weissgerber, die bei der U21-WM in Algerien sind, war die rechte Angriffs-Seite ebenso geschwächt, wie das Kreisläufer-Spiel, da mit Peter Walz (Urlaub) und Michael Schulz (geschont wegen Knöchel-Problemen) die beiden etatmäßigen Kreisspieler ausfielen, und somit auch die Abstimmung in der Defensive nicht wie gewohnt funktionierte. Zudem präsentierte sich Dansenberg als eingespielter und ehrgeiziger Gegner. Trainer Marco Sliwa hatte seine junge Truppe bestens eingestellt und sie zeigten, dass man durchaus in Liga 3 eine gute Klinge schlagen kann.
Die motiviert auftretenden Gäste aus der Kaiserlauterer Vorstadt begannen konzentriert und sicher im Abschluss, nutzten die Fehler und Unsauberkeiten im Spiel des Zweitligisten konsequent aus und führten nach 5 Minuten schon 5:1. Saarlouis ließ vorne einige Bälle liegen und auch die Abwehr offenbarte ein ums andere Mal Lücken. Die gut 200 Zuschauer in der Stadtgartenhalle feierten dann trotzdem jeden Treffer der Gastgeber mit freundlichem Applaus und sahen Mitte der ersten Spielhälfte einen kurzen Zwischenspurt der HGS, in dem sich die Gastgeber aus dem Anfangs-Tal herausarbeiteten und auf 8:10 herankämpfen konnten. Die letzten vier Minuten der 1. Halbzeit gehörten wieder Dansenberg. Mit 11:17 stellten sie zur Pause wieder den alten, deutlichen Vorsprung her.
Das Bild wurde aus Sicht der Gastgeber auch in den ersten zehn Minuten von Halbzeit 2 nicht besser. Im Gegenteil. Der TuS Dansenberg erhöhte auf 14:23 und sah schon, wie der sichere Gewinner dieses Tests aus. Jörg Bohrmann wechselte munter durch, gab all seinen Akteuren Spielzeit und das Team begann nun ab der 41. Minute so langsam, dem Ganzen eine Wende zu geben. Neuzugang Arthur Muller im linken Rückraum ließ sein Leistungspotenzial aufblitzen und sorgte mit Philipp Leist, Neuzugang Pascal Noll , und Martin Murawski dafür, dass das Ergebnis wieder freundlicher wurde. Als der wurfgewaltige Franzose zum 21:24 (51.) einnetzte, ließen Kraft und Konzentration bei den Gästen nach, zumal Darius Jonczyk (alle drei Torleute spielten jeweils 20 Minuten) nun einige Geschosse der Gäste entschärfte. Youngster Maximilien Hartz (sein Vater absolviert derzeit im Rahmen seiner A-Lizenz-Ausbildung eine Hospitanz bei der HG Saarlouis) verkürzte 2 Minuten vor dem Ende auf 24:26 und Martin Murawski nutzte in den beiden letzten Minuten 2 Tempogegenstöße zum 26:26-Ausgleich.
Das Ergebnis war am Ende für Jörg Bohrmann nicht ganz so wichtig: „Wir sind noch früh in der Vorbereitung, da kann so manches einfach noch nicht funktionieren, ist die Bindung in der Abwehr noch nicht da, aber man hat durchaus gesehen, welches Potenzial im Team steckt. Daran werden wir weiter arbeiten.“
Am Samstag (17 Uhr) steht dann der nächste Test an, wenn die VT Zweibrücken in der Stadtgartenhalle Sparringspartner ist.
Tore HGS: Muller 6, Leist 6, Murawski 4, Noll 4/2, Polydore 2, Andersson 1, Kolodziej 1, Kreis 1, Hartz 1.