Magdeburg bucht Viertelfinale,
Saarlouis mit tollem Spiel
Handball-Fest beim Pokal-Achtelfinale in der Stadtgartenhalle – Magdeburg gewinnt 37:28 – Jonczyk pariert 4 Siebenmeter
Saarlouis. „Das war ein tolles Spiel und wir können stolz sein“, darin waren sich am Mittwochabend 1700 Zuschauer in der proppevollen Stadtgartenhalle und Trainer Jörg Bohrmann absolut einig. Zufrieden war auch der SC Magdeburg, der erwartungsgemäß den Einzug ins Viertelfinale des Pokalwettbewerbs buchte. Saarlouis könne stolz sein auf die Leistung der jungen Mannschaft, hatte auch SCM-Coach Bennet Wiegert Komplimente für die Gastgeber, die sich beim 28:37 (15:19) nach Kräften wehrten, die Gäste phasenweise ärgerten und am Ende trotz der Niederlage mit ihren Fans ein Handball-Fest feiern konnten. „Das war die gelungene Kür, am Samstag kommt dann wieder die Pflicht“, meinte HGS-Manager Richard Jungmann mit Blick auf das anstehende Heimspiel in der Liga gegen den HSC 2000 Coburg.
Der Top-Club aus der Elbestadt ließ von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen, dass sie in Saarlouis (Wiegert: „Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt und wir kommen gerne nächstes Jahr im Pokal wieder…“) den Weg in Richtung Final-Four in Hamburg fortsetzen wollten. Die HGS hielt in Halbzeit 1 über weite Strecken sehr gut mit, vor allem die offensiv-aggressive Deckung (Wiegert: „…das haben wir in der 1. Liga nocht so häufig.“) stellte Magdeburg immer wieder vor Probleme. Und so richtig absetzen konnte sich der Erstligist erst mal nicht. Auch die 9:5-Führung für die Gäste nach 11 Minuten brachte Saarlouis nicht aus dem Konzept. Vorallem die rechte Angriffs-Seite der HG mit dem bärenstarken Jerome Müller und Lars Weissgerber sorgten bis zur 19. Minute wieder für den 9:9-Ausgleich. Und die Halle freute sich wenig später auch über den Ausgleichs-Hammer „unten rum“ vonr Fal Kolodziej zum 10:10 (20.). Knapp drei Minuten vor der Pause leuchtete „nur“ eine 15:14-Führung für den Erstligisten von der Anzeigen-Tafel. Im Schluss-Spurt legte Magdeburg aber nochmals zu, nutzte erste Unkonzentriertheiten der Saarländer zur 19:15-Pausenführung.
Und die Gäste kamen hochkonzentriert auf die Platte zurück, bauten in fünf Minuten ihre Führung auf 23:16 aus und hatten wieder alles im Griff, kontrollierten Spiel und Gegner. Der aber ließ sich nicht unterkriegen, setzte immer wieder Nadelstiche, bekam aber weiterhin den besten Magdeburger Torschützen Lukas Mertens nie wirklich in den Griff. Nach 44 Minuten hieß es 20:28 und es begann die Phase von HGS-Goalie Darius Jonczyk, als er dem besten Siebenmeter-Schützen in Liga 1 den ersten Strafwurf abkaufte, quasi den Fuß draufstellte. Es sollten noch drei weitere Strafwürfe ( Weber, Musche und de la Pena folgen) die Darek wegholte und von der Halle danach mit stehenden Ovationen gefeiert wurde. Am Vorsprung der Gäste änderte sich zwar nicht mehr viel – aber es wurde eben nicht zweistellig. Jörg Bohrmann, der nun immer wieder mit dem siebten Feldspieler agierte, brachte in der Schluss-Phase seine Youngster und die wehrten sich weiter bravourös. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende machte dann auch der Jüngste im Kader der HGS, Julian Kreis, noch sein „Tor gegen Magdeburg“.
Insgesamt eine tolle Mannschaftsleistung, eine Werbung für den saarländischen Handball und ein Pokal-Fest mit dem erwarteten Ausgang. Für den Samstag, wenn wieder Liga-Alltag ist, war es jedenfalls eine gute Motivation.
Statistik Saarlouis: Schulz (2 Paraden), Jonczyk (7 Paraden, 4x 7m), Kreis 1, Leist 1, Kolodziej 2, Walz 4, Murawski, Weissgerber 8/5, Muller, Müller 5, Andersson 2, M. Schulz, Paetow, Polydore 2, Engels 1, Noll 2
Statistik Magdeburg: Quenstedt (10 P.), Green, Musa, Musche, Danowski, Pettersson 7, de la Pena 1, Molina 1, Christiansen 5, Mertens 10, O`Sullivan 5, Bezjak 2, Weber 4/2, Kalarash 2, Damgaard, Zelenovic
Siebenmeter: HGS 5/5, SCM 2/6
Zeitstrafen in Minuten: HGS 10, SCM 8
Schiedsrichter: Hurst/Krag
Zuschauer: 1700