Mit „Jonczyk-Magie“
zum 3. Heimsieg
Über 1000 Fans feierten ihre HG Saarlouis beim 32:30 (16:17)-Erfolg
Saarlouis. Es war wieder mal ein bischen „Jonczyk-Magie“ im Spiel beim 32:30 (16:17)-Heimsieg der HG Saarlouis über den Tabellennachbarn HSG Rodgau Nieder-Roden. Nicht nur, dass das Torwart-Urgestein der HG Saarlouis mit seinen Top-Paraden die Halle auf Temperatur brachte, sondern auch die Tatsache, dass er entscheidende Bälle wegfischte, war eine der Grundlagen des dritten Sieges im dritten Saison-Heimspiel der Saarländer. Zudem freute man sich am Samstag auch darüber, dass zum ersten Mal seit Langem wieder mehr als 1000 Zuschauer den Weg in die Stadtgartenhalle fanden.
Und die mussten miterleben, wie unbekümmert aufspielende Gäste zunächst dem Spiel ihren Stempel aufdrückten und nach zehn Spielminuten eine 3-Tore-Führung (5:8) herausgeschossen hatten. Die erste richtungsweisende Änderung dann in Minute 12 – nach einer 2-Minuten-Strafe gegen Lars Weissgerber kommt Marcel Becker auf die rechte Rückraum-Position und führt sich gleich mit einem Geschoss zum 7:9 ein, an dem sich der bis dahin sicher haltende Marco Rhein die Finger verbrannte. Doch so richtig in Schwung kamen die Saarländer noch nicht. Beim 9:13 (21.) und beim 11:15 (23.) hatte sich am sicheren Auftritt der Baggerseepiraten nix geändert. Sie kontrollierten Partie und Gastgeber. Nachdem zwischenzeitlich Darius Jonczyk für den glücklosen Daniel Schlingmann in den Kasten gewechselt war, bekam er in Minute 26 erstmals eine Hand an den Ball und weckte damit offenkundig nicht nur ein wenig die Halle, sondern auch seine Teamkameraden. Auch Dank der Treffer von Neuzugang Kevin Szep-Kis, der sein bislang bestes Spiel im Trikot der HGS absolvierte, war man zum Pausenpfiff beim 16:17 wieder dran.
Kesslers Kabinen-Predigt wirkte. Die HGS kam mit anderer Körpersprache, deutlich aggressiverer Deckungsarbeit und einem weiter treffsicheren Marcel Becker aus der Kabine. Nur noch einmal konnten die Gäste in Führung gehen (17:18, 32.), dann drehten die Saarländer mit dem doppelten Becker-Schlag das Ergebnis auf 19:18 (34.).
Jonczyk-Paraden, Treffer von Walz und Becker führten dazu, dass Saarlouis dann die Führung auf 2 Treffer (23:21) ausbauen konnte und die Piraten mit einer Auszeit den Lauf der Gastgeber zu bremsen versuchten. Und sie strichen die Flagge noch lange nicht.
Nach 43 Minuten waren die Gäste beim 24:24 wieder gleichauf. Drei mal in folge traf nun auf Seiten der HGS Kevin Szep-Kis und als Wladi Kurotschkin zum 28:25 einnetzte, bog die Partie in die Zielgerade ein. Noch zehn Minuten.
Eine HGS-Auszeit und vier weitere Spielminuten später stellt der gute Tom Paetow das Ergebnis auf 30:27, aber die Gäste geben sich immer noch nicht geschlagen. Wie so oft sind die letzten Minuten ein echter Krimi.
Die Flügelzange der Rodgauer (Brühl und Hassler) kneift wieder zu und es steht 30:29. Noch fünf Minuten. Jonczyk pariert mit seiner wichtigsten Parade und auf der anderen Seite versenkt Lars Weissgerber das Leder zum vorentscheidenden 31:29. Noch 2 Minuten und 18 Sekunden. Wieder geht es bei den Gästen schnell über aussen: 31:30 durch Filip Brühl. Immer noch 2 Minuten.
Die HGS spielt Zeit von der Uhr. Als Kessler seine letzte Auszeit nimmt, sind noch 38 Sekunden Spielzeit Rest. Und der Zielspieler ist Marcel Becker. Er wuchtet das Leder 21 Sekunden vor dem Ende zum 32:30 in die Maschen. Der Rest ist Jubel.
Statistik HGS: Schlingmann (1.bis 22. Min) 3 Paraden, Jonczyk (22. bis 60.) 12 Paraden, Becker 9, Weissgerber 6, Paetow 5, Szep-Kis 5, Kockler 2, Walz 2, Kurotschkin 2, Noh 1/1
Statistik HSG: Rhein 13 Paraden, Hassler 8/4, von der Au 6, Schopper 6, Brandt 4, Brühl 3, Stenger 3.
Siebenmeter: HGS 1/2, HSG 4/4
Zeitstrafen in Minuten: HGS 10, HSG 2
Zuschauer: 1050