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„Jeder  hat alles investiert“

HG Saarlouis dreht Partie in Hochdorf mit starker 2. Halbzeit und holt wichtige Punkte

 

Saarlouis. Was ein Kampf! Was ein Team! Was für Fans! Nach 4 Toren Rückstand zur Pause zeigt die HG Saarlouis „ihre kämpferisch stärkste Halbzeit der Saison“ (HG-Vorstandsmitglied Klaus Ecker) dreht das Spiel und gewinnt am Ende hochverdient mit 31:26 (11:15). In der Halbzeitpause noch sehr unzufrieden, freute sich Philipp Kessler am Ende besonders über die Mannschaftsleistung und darüber, daß „jeder alles investiert hat“.

 

Es waren keine gute Voraussetzungen, mit denen die Saarländer in dieses wichtige Spiel starten mussten. Mit Lukas Hüller, Tom Paetow, Philipp Leist, Niklas Louis, und Jannik Reinshagen fehlte gleich eine fast komplette Mannschaft. Zudem gingen Marcel Becker und Adel Rastoder angeschlagen in die Partie. Tom Paetow, der sich am Mittwoch einen Bruch an der Wurfhand zugezogen hatte, und Lukas Hüller mit Gips und Krücken unterstützten das Team von der Seite. Die Ausfälle kompensierten die A-Jugendlichen Elyas Noh, Tim Altmeyer und Nico Becker.

Ganz wichtiger Pluspunkt der Saarländer war die Unterstützung von aussen: Die Fans der HGS beherrschten das Hochdorfer Sportzentrum schon, als die Mannschaft noch nach ihrer Form suchte, waren schließlich mit das entscheidende Momentum, als das Team die zweite Hälfte zu ihrer kämpferisch stärksten in dieser Saison umzuformen begann.

 

Dabei waren die ersten 30 Minuten überhaupt nicht gut. Das Team hatte sich noch nicht gefunden, verschenkte insgesamt 6 hochkarätige Chancen, ließ sich vom gut haltenden Roko Peribonio im Hochdorfer Kasten ein bischen den Schneid abkaufen. Zudem funktionierten die Absprachen in Abwehr und Angriff nicht. Hochdorf nutzte die Lücken in der HG-Abwehr, Marc-Robin Eisel, der nur bei 7m ran durfte, weil er Sonntag im Friesenheimer Bundesliga-Team gebraucht wurde, fehlte seinem Team als Spielgestalter, aber es lief ja trotzdem ganz gut und beim Pausenpfiff der unsicher agierenden Unparteiischen Marvin Dannecker und Manuel Volz, lagen die Gastgeber mit 15:11 vorne.

 

Die deutliche Kesslersche Kabinen-Predigt und eine taktische Umstellung auf eine versetzte 5-1-Deckung, sorgten für ein völlig anderes Bild zu Beginn der zweiten Hälfte. Nach exakt 27 Sekunden gab Marcel Becker, der auf die Zähne biss und seine Knöchelverletzung jetzt „vergessen“ hatte, mit seinem Kracher zum 15:12 den Startschuss für die Aufholjagd. Beim 17:18 (39.) durch den starken Jugend-Rechtsaussen Tim Altmeyer (4 Tore , 4 Versuche), war das Ding gedreht – auch weil Pat Schulz immer stärker wurde und gleich drei Siebenmeter der Gastgeber parierte.Trotzdem ließen sich die Gastgeber noch nicht abhängen, schafften es sogar, bei Jan Waldgenbachs Treffer zum 20:19 selbst nochmals in Führung zu gehen.

 

Doch das war es für die Jungs vom Handball-Leistungszentrum. Saarlouis mit Marko Grgic, Adel Rastoder und dem erneut als Spielgestalter fungierenden Tommy Wirtz ließ jetzt nichts mehr anbrennen. Zehn Minuten vor dem Ende hatte Friesenheim-Hochdorf endgültig sein Pulver verschossen. Ein Luxemburg-Doppel von Wirtz und Rastoder stellten das Ergebnis auf der Anzeigentafel auf 22:24 (52.). Lars Walz muss auf die Strafbank, Pat Schulz hält den zugehörigen Siebenmeter von Kernaja. Und wieder ein Doppelpack – diesmal treffen Tommy Wirtz und Elyas Noh zum 22:26 (53.). Schluss-Hektik: Sorda kassiert 2 Minuten, Kernaja fliegt gut 20 Sekunden später nach einem groberen Foul an Marcel Becker mit rot vom Platz, Tommy versemmelt den Siebenmeter. Hochdorf nimmt die letzte Auszeit. Noch sind fünfeinhalb Minuten auf der Spieluhr. Aber die Partie ist entschieden. Am Ende tüten die Saarländer mit 31:26 sicher beide Punkte ein.

Statistik HGS: Jonczyk (1.-20.) 3 Paraden, Schulz (21.-60.) 12 Paraden, 3x Siebenmeter, 1 Tor, Grgic 6, Wirtz 6/4, Becker 5, Altmeyer 4, Walz 2, Noh 2, Rastoder 2, Kurotschkin 2, Hoffmann 1.

Siebenmeter: HGS 4/6, HLZ 5/9

Zeitstrafen in Minuten: HGS 12, HLZ 18 (rote Karte Kernaja, 54.)

Zuschauer: 250