Auftakt-Niederlage
HGS findet gegen Junglöwen zu wenig Lösungen in der Endphase – 20:26 (11:11) verloren
Kronau. „So möchte ich meine Mannschaft nicht sehen.“ HGS-Coach Philipp Kessler war nach der 20:26 (11:11-)-Auftakt-Niederlage am Freitagabend gegen die Bundesliga-Reserve der Rhein-Neckar-Löwen im Blick auf die letzten zehn Minuten etwas angefressen. Und das zu Recht, denn ausser Pat Schulz erreichte da kaum einer im Team eine gute Leistung. Man habe auf der Platte vor allem in der Schlussphase keine Lösung gegen die 5:1-Deckung der Löwen gefunden, obwohl man das in der vergangnen Woche trainiert habe. Zudem fehlte mit Ivo Kucharik eine ordnende Hand und Josip Grbavac war angeschlagen und hätte eigentlich nicht spielen sollen: „Wir haben zur Zeit einfach keine Bank. Auch Niklas Louis hat keine Vorbereitung absolviert und das merkt man noch.“
Offiziell 300 Zuschauer auf der neuen Tribüne in der Kronauer Trainingshalle erlebten eine durchaus ausgeglichene erste Hälfte, obwohl Saarlouis immer wieder gute Chancen liegen ließ, am Torgebälk oder dem gegnerischen Schlussmann hängen blieb. Nach der 0:1-Führung durch Philipp Leist gerieten die Saarländer so schnell in Rückstand. Nach 10 Minuten leuchtete ein 4:2 von der Anzeigetafel. Immer dann, wenn die HG ihre Angriffe zu Ende spielte, ergaben sich auch Chancen und nach 14 Minuten waren die Gäste beim 5:5 wieder gleich auf. Fünf Zeigerumdrehungen lang gelang den HGS-Angreifern danach nichts und der Rückstand war wieder da (8:5, 19.).
Nächste Phase im Spiel: Saarlouis fängt sich wieder: zwei Treffer von Tommy Wirtz, zwei von Max Hartz und einer von Wladi Kurotschkin drehten das Ganze in die andere Richtung, Saarlouis führte 9:10 (26.). Doch die Chancen, den Vorsprung auszubauen, ließ das Team aus dem Saarland verstreichen. So hieß es zur Pause 11:11 und Peter Walz nahm die Bürde von zwei Mal zwei Minuten-Strafen mit in die Kabine.
„Wir hatten uns für die zweite Hälfte viel vorgenommen“ umschrieb Kessler seine Pausenansprache und es sah zunächst auch so aus, als sollte es was werden mit den guten Vorsätzen. Wieder setzte Philipp Leist den ersten Treffer und als Tommy Wirtz nachlegte, hieß es in der 34. Minute 11:13. Der Vorsprung der Saarländer hielt bis zur 37. Minute (15:16), dann waren die Löwen wieder da (15:15, 38.). Und sie ließen sich nicht abschütteln. Im Gegenteil. Auf Seiten der Gäste stieg die Fehlerquote und Michael Abts Jungs nutzten ihre Gelegenheiten zur 19:17-Führung (47.). Mit einem Doppelschlag von Tommy Wirtz gelang der HG noch einmal der Ausgleich (19:19, 50.).
Danach ging bei Saarlouis gar nichts mehr, während die Junglöwen nun die Breite ihres Kaders nutzten, mit Kessler einen ganz frischen Spieler einwechselte, der letztes Wochenende beim Pokal mit den großen Löwn in Saarlouis bereits positiv aufgefallen war. Philipp Kesslers Auszeit fünf Minuten vor dem Ende beim Stand von 22:20 verpuffte wirkungslos. Die Nachwuchs-Löwen machten kurzerhand den Deckel drauf und schickten die Saarländer mit 26:20 nach Hause. Dort wartet dann, so kündigte Coach Kessler an, eine „arbeitsintensive Woche“ auf die Jungs bis zum ersten Saison-Heimspiel gegen Erlangen 2.
Statistik HGS: Pat Schulz (15 Paraden, 1 Siebenmeter), Wirtz 6, Hartz 4, Walz 3, Leist 3/1, Kurotschkin 2, Louis 2.
Siebenmeter: HGS 1/1, RNL 1/3
Zeitstrafen: HGS 4, RNL 0