Lehrreicher Test beim
Zweitligisten Großwallstadt
Zwei grundverschiedene Halbzeiten: Erst „überrollt“, dann dagegen gehalten
Saarlouis. Es war ein guter und auch lehrreicher Test, meinte hinterher HGS-Chefcoach Philipp Kessler und wusste damit die 26:37 (7:24)-Niederlage seiner Jungs gegen den Zweitligisten TV Großwallstadt richtig einzuordnen. Dabei bot der Drittligist aus dem Saarland zwei grundverschiedene Halbzeiten an. In den ersten 30 Minuten ging mal so gar nichts zusammen und man wurde regelrecht überrollt, in der zweiten Spielhälfte machte es die neuformierte Truppe aus Saarlouis dann sehr viel besser.
Großwallstadts „neuer“ alter Cheftrainer Michael Roth überraschte die Gäste mit seinem taktischen Plan, das Spiel „Sieben gegen sechs“ auszuprobieren und zog das über weite Teile der ersten Spielhälfte durch. Die Saarländer kamen damit überhaupt nicht zu Recht. Daniel Schlingmann bekam so gut wie keinen Ball zu fassen, die Abwehr der HG fand – zumal mit Wladi Kurotschkin auch der stärkste Innenblock-Spieler fehlte – gegen das wuchtige Kreisläufer-Doppel keine geeigneten Mittel. Und weil auch in der Offensive Ballverluste und Fehlschüsse verhinderten, dass man das Ergebnis einigermaßen im Rahmen halten konnte, geriet man deutlich in Rückstand. Über 10:2, 18:6 und 24:7 bei Halbzeit wurde der Niveau-Unterschied zwischen zweiter und dritte Liga im Ergebnis deutlich.
Zu deutlich. So wollten die HGS-Jungs in Halbzeit 2 nicht weitermachen. Philipp Kessler und Co-Trainer Michael Lehnert stachelten das Team beim Pausentee an und so gab es mit Wiederanpfiff eine HGS-Mannschaft, die vor allem mit anderer Mentalität auf die Platte kam. Und gleich lief es auch wirklich besser, zumal dann auch Darius Jonczyk den besten Eindruck der drei Torhüter hinterließ und neun Paraden beisteuerte. Und auch vorne lief es jetzt wesentlich besser. Tore aus Schnellangriffen und aus dem Positionsspiel fielen jetzt und so war am Ende die Bilanz der 2. Hälfte sogar positiv und der Drittligist entschied diese 30 Minuten mit 19:13 für sich.
Für das Trainerteam war am Ende klar: Mit maximaler Mentalität, guter Vorbereitung auf die Gegner und einer konzentrierten Leistung in Angriff und Abschluss kann man auch gegen einen Zweitligisten mithalten, dessen Spiel in der 2. Spielhälfte längst nicht mehr so effektiv wie zu Beginn war.
Statistik HGS: Schlingmann 1 Parade, Schommer 5 Paraden/1 Siebenmeter, Jonczyk 9 Paraden und 1 Tor, Noh 5, Weissgerber 4, Szep-Kis 3, Becker 3, Suschlik 3, Kockler 3, Walz 2, Paetow 1, Richard 1