Allgemein

Fortbildung für Übungsleiterinnen und Übungsleiter:

Thema „Sexualisierte

Gewalt im Sport“

 

Saarlouis. In modernen Sportvereinen gehen innerhalb des Clubs die Aktivitäten weit über das Kerngeschäft, den „Handballsport“ hinaus. Dazu gehört auch, dass man Übungsleiterinnen und -leiter auf den neusten Stand bringt. Auch zum Thema „Sexualisierte Gewalt im Sport“. Der Schutz unserer Kinder und Jugendlichen vor Gewalt oder sexueller Gewalt hat oberste Priorität. Die HG Saarlouis verurteilt deshalb jegliche Form von Gewalt, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexualisierter Art ist.

 

Das Thema sexuelle Gewalt im Sport ist in den letzten Jahren ein äußerst relevantes Thema in unserer Gesellschaft. Bereits seit einigen Jahren werden innerhalb der HG Saarlouis zu diesem Thema die präventiven Grundlagen gelegt. Hierfür ist der SCL-Vorstand für Jugendschutz und Prävention, Gerhard Koszuszeck, verantwortlich. Für ihn ist dabei wichtig, dass das Thema „sexualisierte Gewalt im Sport“ Schritt für Schritt nach vorne entwickelt wird. Dabei steht der Präventionsgedanke eindeutig im Vordergrund.

 

Deshalb waren die Übungsleiterinnen und Übungsleiter der HG Saarlouis sowie Funktionsträger zu einer Weiterbildungsveranstaltung eingeladen. Gerhard Koszuszeck hatte den Psychologen Marco Flatau zum Thema sexualisierte Gewalt im Sport eingeladen. Marco Flatau ist ausgewiesener Fachmann und Experte zum Thema sexualisierte Gewalt und kommt von Phoenix – einer Beratungsstelle gegen sexuelle Ausbeutung von Jungen. Phoenix ist eine Beratungsstelle in der Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt und wird von allen Jugendämtern des Saarlandes unterstützt.

Darüber hinaus ist „Nele“ eine Fachberatungsstelle für sexuell mißbrauchte Mädchen und junge Frauen, Dudweilerstr. 80 in 66111 Saarbrücken, mit dem identischen Angebot wie Phoenix.

Zunächst begrüßte Gerhard Koszuszeck die anwesenden Teilnehmer und dankte Ihnen für Ihr Engagement: „Das was Ihr dort Woche für Woche für die Kinder und Jugendlichen, den Verein und die Gesellschaft macht, ist großartig“. Bei der Hinführung zum Thema sexualisierte Gewalt, führte er weiter aus:
„Dort wo Kinder und Jugendliche auf Erwachsene treffen, lauern Gefahren. Mit das Schlimmste was Kindern oder Jugendlichen passieren kann, ist, dass sie Opfer von sexualisierter Gewalt werden. Was danach bleibt, sind tief geschundene Seelen und Traumata die oft ein ganzes Leben nicht mehr weichen, verzweifelte Eltern und einen Verein der jeden Stein umdrehen muss.“

 

Die HG Saarlouis positioniert sich klar sich gegen sexualisierte Gewalt im Sport. Und dies funktioniert am besten, wenn man Kenntnisse und Wissen über das Thema hat. Aus diesem Grund sollen die Übungsleiterinnen und Übungsleiter mit solchen Veranstaltungen, den Rücken gestärkt bekommen. Wichtig ist, dass man Erscheinungsformen, Auswirkungen oder präventive Bausteine kennen lernt. „Aber eines wollen wir ganz deutlich machen: an alle da draußen, die dunkele Gedanken haben und sich einen Sportverein als Plattform für ihre widerwärtigen Straftaten in Form von sexueller Gewalt suchen: Nicht bei der HG Saarlouis. Wie in der Abwehr beim Handball: da müssen wir uns groß machen und genau beobachten, uns einmischen und konsequent handeln. Oder um Rat oder Hilfe fragen! Bei der HG Saarlouis steht das Thema oben an! Das sollen alle wissen. Und wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten konsequent durchgreifen.“, so Gerhard Koszuszeck.

Marco Flatau stellt zunächst die Beratungsstelle Phönix vor. Phönix bietet ein kostenloses und niedrigschwelliges Hilfsangebot für Jungen, männliche Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre, die sexuelle Gewalt erfahren haben und deren Bezugspersonen an. Ratsuchende werden persönlich (auf Wunsch auch anonym), per Telefon oder per E-Mail beraten. Die Beratungsstelle befindet sich in Saarbrücken.

Um die Opfer sexueller Gewalt im Hilfeprozess umfassend zu unterstützen, werden auch Eltern und andere Bezugspersonen, pädagogische Fachkräfte und Institutionen, die Informations-veranstaltungen zum Thema sexuelle Gewalt durchführen wollen, beraten.

Phönix bietet den Betroffenen folgende Unterstützungen in allen Landkreisen vor Ort an:
• Hilfe zum Schutz vor weiteren Gewalthandlungen (objektive Sicherheit)
• Hilfe in Krisensituationen
• Therapeutische Unterstützung (Stabilisierung, um den Alltag wieder in den Griff zu bekommen)
• Informationen über das Erstatten einer Anzeige
• Unterstützung bei der Suche nach geeignete TherapeutInnen, ÄrztInnen, RechtsanwältInnen usw.
• Begleitung während des Strafverfahrens

Phoenix beugt vor!
 Im Bereich der Prävention bietet Phönix Veranstaltungen für Eltern und andere Bezugspersonen, pädagogische Fachkräfte und selbstverständlich für Jungen und Jugendliche an. Schwerpunkt ist das Präventionsangebot in Schulen.

Marco Flatau berichtete weiter aus seiner konkreten Arbeit, stellte Lebenssachverhalte vor und beantwortete eine Menge von Fragen aus Plenum. Er gab Rat zur weiteren Präventionsarbeit innerhalb des Vereines und sprach in seinem Vortrag über die gesamte Bandbreite (u.a. Erscheinungsformen, Auswirkungen und präventive Bausteine) des Themas. Es war ein beeindruckender und gewinnbringender Vortragsabend. Für dieses Jahr sind weitere Veranstaltungen geplant.