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„Sieg der Moral“

HGS holt in Gummersbach beim 38:37-Offensiv-Spektakel beide Punkte

Gummersbach/Saarlouis. Am Ende war es, wie HGS-Coach Philipp Kessler sagte,  „ein Sieg der Moral“. Die zeigte die HG beim 38:37-Sieg in der trostlosen (offiziell 46 Zuschauer) Schwalbe-Arena. 75 Tore fielen im Offensiv-Spektakel am Sonntag-Nachmittag und die Halle war sozusagen still. Emotionen gab es bei diesem „Geisterspiel“ nur auf der Platte. Dabei ließen beide Teams Abwehrarbeit und Torhüter-Leistung von Anfang an in der Kabine.

 

Die mit drei Mann aus dem Bundesliga-Kader (Fanger, Häseler, Schrowen) verstärkte U23 des VfL Gummersbach kam mit der Nicht-Stimmung zunächst besser zurecht, konnte sich nach knapp zehn Minuten auf 9:5 absetzen, weil Fanger und Häseler, die am Tag zuvor mit dem potenziellen Zweitliga-Meister und Aufsteiger VfL in Bietigheim einen 34:26-Sieg eingefahren hatten, trafen, wie sie wollten. Weder die HGS-Abwehr, in der Adel Rastoder krankheitsbedingt fehlte,  noch die Torhüter konnten da was dagegen setzen.

 

Es dauerte eine gute Viertelstunde, bis Saarlouis zumindest im Angriff so richtig in Schwung kam. Mit einem 6:0-Lauf zwischen der 17. (15:9) und der 23. (15:15) zeigten die Saarländer, dass hier noch nix entscheiden war. Die Abwehr-Umstellung auf die offensiver 3-2-1-Variante zeigte Wirkung und vorne sorgten Marko Grgic, Tommy Wirtz, Philipp Leist, Elyas Noh und Jannik Reinshagen für die Treffer. Trotzdem blieben die Gastgeber noch vorne und beim 21:19 wurden die Seiten gewechselt.

 

Dass sie sich für dieses Spiel die Revanche für die ärgerliche Hinspiel-Niederlage vorgenommen hatten, zeigten die Saarländer nach dem Seitenwechsel. Fünf Minuten brauchten Grgic und Wirtz, um sich erstmals seit der Anfangsphase die Führung zurückzuholen (22:23, 36.) und sie in der Folge auf 23:26 auszubauen. Doch es gelang den Gästen nicht, sich weiter abzusetzen. Fehler und Ballverluste sorgten dafür, dass der Gummersbacher Bundesliga-Nachwuchs zurück kam.

 

Zehn Minuten vor dem Ende waren die Gastgeber beim 31:31 (50.) wieder gleich auf. Auf der Platte war es in der Crunchtime spannend, in der Halle dominierte weiterhin die Stille. Als Pat Schulz in Minute 54 zum 32:34 ins leere Tor traf, glaubte die HGS fest daran, dass man beide Punkte mitnehmen könnte. Marcel Becker, Marko Grgic und Tommy Wirtz sorgten dafür, dass die HGS ihre Führung behaupten konnten. Zwei Auszeiten in der Schlussminute beim Stand von 37:38 bewirkten nichts mehr und nach dem Schlusspfiff konnten die Saarländer ihren zweiten Sieg in der Pokalrunde im letzten Auswärtsspiel der Saison bejubeln – da war es in der Halle lauter, als in den gesamten 60 Minuten davor.

 

Im letzten Heimspiel gegen Dansenberg am kommenden Samstag in der Stadtgartenhalle dürfte die Stimmung dann eine ganz andere sein, denn die Jungs wollen sich mit Sieg Nummer 3 in der Pokalrunde von ihren Fans verabschieden.

 

Statistik HGS: Schulz 2 Paraden 1 Tor, Jonczyk 3 Paraden, Grgic 10, Becker 5, Wirtz 5, Leist 5/1, Hoffmann 3/3, Reinshagen 2, Walz 2, Thierry 2, Kurotschkin 1, Noh 1, Louis 1

 

Siebenmeter; HGS 4/5, VfL 2/2

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, VfL 12

 

Zuschauer: 46