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Rabenschwarzer Tag

für die HG Saarlouis

Nieder-Roden gewinnt deutlich – Torwart Marco Rhein machte den Unterschied

 

Rodgau. Wenn man 29 Chancen nicht nutzt, wenn man den gegnerischen Torwart so stark macht, dass seine“Fangquote“ sich der 50-Prozent-Marke annähert und wenn es einem nicht gelingt, den Plan konsequent umzusetzen, dann kann man ein Spiel nicht gewinnen. Einen solch rabenschwarzen Tag erwischte die HG Saarlouis am Samstag beim Verfolger-Duell mit der HSG Rodgau Nieder-Roden. Dabei war der 36:29 (16:10) Heimsieg der „Baggerseepiraten“ nie wirklich in Gefahr und die 330 Zuschauer in der Rodgauer Sportarena feierten ihre Jungs zu Recht.

 

Beide Teams begannen recht verhalten, der erste Treffer fiel nach fast vier Minuten und nach acht Minuten lagen die Saarländer sogar mit 2:3 in Front. Da funktionierte die geplante 3-2-1-Abwehr noch ganz ordentlich. Es sollte die einzige Führung der Gäste im gesamten Spiel bleiben, denn mehr und mehr taten die Jungs von Jan Redmann das, was Philipp Kessler von seiner Mannschaft gefordert hatte: Sie drücken dem Spiel ihren Stempel auf. Oft war es schon in dieser frühen Phase Marco Rhein im Kasten von Nieder-Roden, der den Saarländern viele Bälle wegnahm, immer heißer lief und beim stärksten Angriff der Liga für massive Ladehemmung und falsche Wurf-Entscheidungen sorgte. So hieß es nach einer Viertelstunde dann 7:4 für die Gastgeber. Vor allem Tom Paetow hatten es die Saarländer zu danken, daß sie noch einigermaßen in Schlagdistanz blieben. Er überwand Marco Rhein immer mal wieder und sorgte bis zum 8:7 dafür, daß der Vorsprung der Gastgeber im Rahmen blieb.

 

Doch das änderte sich noch in Halbzeit 1. Vor allem Linksaussen Filip Brühl – mit 11 Treffern bester Schütze der Gastgeber – traf wie er wollte  und immer wieder „kurz hoch“. Das Saarlouiser Torhütergespann Schlingmann/Jonczyk bekam so gut wie keine Hand an seine und die Bälle der anderen Angreifer. Nach 20 Minuten war der Vorsprung auf 11:8 angewachsen und Philipp Kessler nahm die erste Auszeit. Doch besser wurde es nicht – im Gegenteil. Nieder-Roden baute den Vorsprung auf 13:8 und bis zur Pause auf 16:10 aus.

 

Die Hoffnung auf Besserung bei den Saarländern dauerte nach Wiederanpfiff genau zwei Tore und zweieinhalb Minuten. Ein Doppelschlag von Johannes von der Au erstickte die Aufholtendenz der Saarländer (16:12) im Keim und stellte den alten Sechs-Tore-Vorsprung schnell wieder her. Alle Versuche der Saarländer – egal ob variable Deckungsvarianten oder das Spiel mit dem 7. Feldspieler – blieben im Ansatz stecken und der Vorsprung der HSG wuchs weiter.

 

25:16 hieß es nach 42 Spielminuten und das Ding war gelaufen. Bei Saarlouis fehlte der Glaube an eine Wende und Marco Rhein hatte sich in den Köpfen der Angreifer festgesetzt. Bei den Gastgebern klappte im Spiel all das, was bei den Saarländern an diesem Tag nicht funktionierte. Es blieb dabei: Die HSG Rodgau Nieder-Roden bestimmte weiter das Verfolger-Duell, fuhr am Ende einen souveränen, verdienten Sieg ein und verteidigte Tabellenplatz 3.

 

„Wir haben gegen eine sehr sehr gute Mannschaft verloren, weil wir vorne unsere Chancen gegen einen wie im Rausch spielenden Torwart Marco Rhein nicht rein gemacht haben und unsere Torhüterbilanz dagegen bescheiden ausfiel.“ Für HGS-Coach Philipp Kessler war die Partie in Nieder-Roden eine verpasste Chance. „Wir sind einfach noch nicht reif genug, ein solches Top-Spiel für uns zu entscheiden.“

 

Jetzt geht es für die HGS mit zwei Heimspielen weiter. Schon am Freitag erwartet man in Saarlouis Friesenheim-Hochdorf im Nachholspiel vom 20. Spieltag und am darauf folgenden Wochenende gastiert Dutenhofen in Saarlouis. „Da siehts dann wieder anders aus und wir wollen beiden Spiele gewinnen.“, so Kessler.

 

Statistik HGS: Schlingmann 4 Paraden, 1x7m, Jonczyk 2 Paraden, Paetow 8, Becker 5, Kockler 5, Kurotschkin 3, Noh 3, Reitz 2, Weissgerber 2, Altmeyer 1

 

Statistik HSG: Rhein 24 Paraden, 2x7m, Brühl 11, von der Au 5, Schopper 5/1, Hassler 4/3, Haus 4, Brandt 2, Stenger 2, Roth 2, Wucherpfennig 1

 

Siebenmeter: HGS 0/2, HSG 4/5

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 8, HSG 8

 

Zuschauer: 330