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Erste Heim-Niederlage

HG Saarlouis hat ein Abwehrproblem – Opladen gewinnt 36:34

Saarlouis. Wir haben ein Abwehrproblem. Das ist keine neue Erkenntnis bei der HG Saarlouis, aber sie wird immer mehr zum spielbestimmenden Faktor. So auch am Samstag, als die HGS gegen einen stark auftretenden TuS Opladen im vierten Heimspiel die erste Niederlage in der Stadtgartenhalle kassierte. Am Ende leuchtete ein 34:36 (20:23) von der Anzeigetafel und der Sieg der Gäste war auch noch verdient. Das beschworene „Heimspiel-Gesicht“ zeigten an diesem Abend nur die 890 HGS-Fans, die trotz allem über die ganzen 60 Minuten lautstark hinter ihrem Team standen.

 

Dass es eigentlich geht und auch wie es geht, zeigte das Team von Philipp Kessler erst gegen Ende und auch nur fünf Minuten lang. In Minute 47 hieß es noch 28:31 für die Gäste. Weil nun aber Daniel Schlingmann im HGS-Kasten ein paar Bälle halten konnte, kamen die Saarländer gut zwei Minuten später beim 31:31 durch Marcel Becker erstmals zum Ausgleich und nochmals zwei Minuten später nutzte der treffsicherste Saarlouiser Lars Weiissgerber einen Gegenstoß zur ersten und einzigen Führung (33:32, 52.) der Gastgeber. Das hätte man auch ins Ziel bringen können, aber die Schlussminute war, wie die Anfangsphase des Spiels, gekennzeichnet von schwachen Würfen und einem unnötigen Ballverlust, so daß Opladen den Deckel drauf machen konnte und sich sichtlich freute über diesen doppelten Punktgewinn. Gästetrainer Fabrice Voigt hatte dann auch nur lobende und stolze Worte für seine Mannschaft.

Und das, was die Jungs aus Opladen da von der ersten Minute an ablieferten, bezeichnete ihr Trainer hinterher als Sahnetag. Saarlouis dagegen wirkte von Beginn an saft- und kraftlos, ohne Biss in der Abwehr, ließen sich ein übers andere Mal auswackeln und kassierten schnelle einfache Gegentore. So lagen die Gastgeber nach zehn Minuten schon mal mit 4:7 hinten, weil sie unter anderem auch gegen den besten Opladener Yannik Nitzschmann (15/3 Tore) gar kein Mittel fanden und der traf, wie er wollte. Auch von der 7m-Linie – waren die beiden Unparteiischen Czommer/Marin in der ersten Hälfte doch recht freigiebig mit ihren Strafwurf-Entscheidungen.

 

Saarlouis ließ sich aber nie komplett abhängen, denn zumindest in der Offensive liefen einige Dinge noch ganz ordentlich und auch weil Lars Weissgerber einen Klasse-Tag erwischte. So blieben die Gastgeber dran, ohne allerdings das Blatt zu ihren Gunsten drehen zu können. Immer wenn Saarlouis auf ein Tor dran war, legten die Gäste nach. Und schon bei Halbzeit hatte sich die kaum vorhandene HGS-Abwehr 23 Bälle eingefangen.

 

Opladen spielte auch nach dem Seitenwechsel stark und überzeugend, verteidigte seine Führung bis zur oben geschilderten Phase ab der 47. Minute. Da hätte die Partie kippen können, doch so richtig verdient wäre es für Saarlouis nicht gewesen. Und das Team von Fabrice Voigt brach auch nicht wirklich ein.

 

HGS-Coach Philipp Kessler haderte danach vor allem mit der „schläfrigen“ schwachen Abwehrleistung in Halbzeit 1. 23 Gegentore in 30 Minuten zu Hause, das gehe garnicht. Seine Jungs seien in vielen Aktionen unsicher gewesen, die Tendenz in Sachen Fehler sei nach wie vor zu groß. In den nächsten beiden Wochen bis zum Heimspiel gegen Hanau werde man sich in Sachen Abwehr ein paar Dinge einfallen lassen.

HG-Saarlouis: Lars Weißgerber bezwingt Gästetorhüter Moritz Wiese.
Foto: Rolf Ruppenthal/ 28. Okt. 2023

Statistik HGS: Schlingmann 8 Paraden, 1x 7m, Jonczyk 2 Paraden, Weissgerber 14/5, Szep-Kis 5, Becker 4, Walz 3, Paetow 2, Kockler 2, Reitz 2, Noh 1, Altmeyer 1

 

Siebenmeter: HGS 5/5, TuS 3/4

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 8, TuS 6 (Leppich rote Karte)

 

Zuschauer: 890