Chancenlos untergegangen
Top-Favorit Bergischer HC schlägt Saarlouis 33:19 (18:10)
Nie auch nur den Hauch einer Chance hatte die HG Saarlouis am Dienstag in der Wuppertaler Unihalle gegen den Liga-Favoriten und Erstliga-Absteiger Bergischer HC. Vor 1900 Zuschauern holten sich die Saarländer die nächste Ohrfeige bei einem Spitzenteam ab. Vorne nix und hinten nix. Während den Gastgebern das Torewerfen aus allen Lagen leicht gemacht wurde, kam man selten nur selbst zu Treffern.
Fehlwürfe, Fehlpässe, im BHC-Block hängen geblieben, und wenn man dann man durchkam, waren da noch zwei gut aufgelegte Torhüter (Rutschmann und Rudeck zusammen 17 Paraden), die mit ihren Paraden für viele einfache Gegenstoß-Treffer sorgten.
Auf der anderen Seite war dann so etwas wie „Tag der offenen Tür“. Gunnarsson, Darj, und Petrovsky glänzten mit einer 100-prozentigen Wurfqute (zusammen 17 Versuche und 17 Treffer), während auf Seiten der HG Kolodziej und Jerome Müller für ihre zusammen 11 Treffer 27 Versuche brauchten.
Klar war das Fehlen von Engels, Andersson und Walz spürbar – und auch das Zeitstrafen- und Siebenmeter-Verhältnis (8 gegen 2 Minuten und 4 gegen 0 Siebenmeter) wirkte sich nicht gerade förderlich auf die Psyche der Gäste aus, aber die ergaben sich offenkundig frühzeitig in ihr Schicksal.
Zehn Minuten lang (5:4) brauchte der BHC, um die Partie in den Griff zu kriegen, nutzte die erste Überzahl-Situation , Rutschmann-Paraden und Saarlouiser Fehler gnadenlos aus, erhöhten schnell auf 10:5 (16.) und 12:5 (18.). Das konnte auch die zwischenzeitlichen beiden ersten Auszeiten von Jörg Bohrmann nicht verhindern. Saarlouis brauchte acht Minuten, bis man das 6. Tor erzielte, aber da war der BHC schon uneinholbar enteilt. 18:10 zur Pause, damit war das Ding gelaufen, denn die Gäste machten nicht den Anschein, als könnten sie noch was ändern.
Und das war auch so. „Flasche leer“ – nach 36 Minuten wurde es beim 22:12 erstmals zweistellig und der Ligafavorit ließ nicht den Hauch einer Schwäche erkennen, spulte sein Programm bis zum Ende runter und holte sich mit diesem deutlichen Sieg die Tabellenspitze von Lübeck-Schwartau zurück – die übrigens schon am Samstag in Saarlouis antreten werden….
Jörg Bohrmann nach dem Spiel: “Glückwunsch an den Kollegen für einen hochverdienten Sieg. Es war schwierig, drei Stammkräfte fehlten gegen einen ganz, ganz starken Gegner. Die Mannschaft hat gefightet, aber die Durchschlagskraft fehlte. Am Anfang waren wir noch dran, aber dann brechen wir zusammen. Die Alternativen waren nicht da. Wenn solche Leute fehlen, kann man das nicht kompensieren. Wir hatten auch keine Torhüterleistung, die Abwehr stand auch nicht kompakt. Wir haben keinen guten Handball gespielt.“
Statistik HGS:
Schulz (3 Paraden), Jonczyk (1 Parade), Kreis, Leist, Kolodziej 6, Murawski, Weissgerber 2, Muller 2, Müller 5, Schulz 2, Paetow 0, Polydore 0, Noll 2
Statistik BHC
Rutschmann (10 P.), Rudeck (7 P.), BEttin 4, Daarj 4, Petrovsky 4, Dell, Gunnarsson 9/4, Nippes 0, Majdzinski 3, Kotrc 3, Artmann 2, Babak, Gutbrod 2, Arnesson 2
Zeitstrafen in Minuten: HGS 8 (Murawski, Müller, Schulz, Polydore), BHC 1 (Gutbrod)
Siebenmeter: HGS 0, BHC 4/4
Schiedsrichter: Kern/Kuschel
Zuschauer: 1906