Auf Augenhöhe, aber verloren
22:24 (13:13)-Heimniederlage gegen Fürstenfeldbruck – Kessler: „Wir können mehr.“
Saarlouis. „Es war ein Spiel zweier Mannschaften auf Augenhöhe, mit Kampf und Leidenschaft , aber auch mit Fehlern auf beiden Seiten und…wir hatten den besseren Torhüter. Das war der einzige Unterschied.“ Kurz, prägnant und treffend die Analyse des hochzufriedenen Panther-Coaches Martin Wild nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel der neuen Runde für Fürstenfeldbruck – und das auch noch gegen die beiden Zweitliga-Absteiger. HGS-Coach Philipp Kessler sah die 22:24(13:13)-Heimniederlage ähnlich, haderte aber mit der mangelnden Cleverness und der zu hohen Fehlerquote seines Teams beim Abschluss.
Die 950 Zuschauer in der Stadtgartenhalle sahen am Samstag, dass ihre Mannschaft wollte und dass sie kämpfte. Sie sahen aber auch, dass sie noch nicht da ist, wo sie sein könnte. Trainer Kessler, der sich diesmal nicht selbst einwechselte, lobt das Team erneut für Kampf, Einsatz und Willen, aber: „Wir können mehr.“ Er spielte damit auf die zu hohe Zahl von technischen Fehlern und auf die Wurfausbeute an. Ein weiteres Positivum sahen die Zuschauer in der Halle an diesem Abend aber auch: Neuzugang Josip Grbavac lieferte ein gutes Debüt. Nach nur einer Woche Training mit dem Team zeigte er, dass er die erhoffte Verstärkung ist, erzielte 5 Treffer und fand sich schon ganz gut im Spielsystem zu Recht.
Absolut „auf Augenhöhe“ begann die Partie. Dabei legte zunächst Fürstenfeldbruck vor, führte nach 7 Minuten 2:4, auch weil der Ex-Saarlouiser Falk Kolodziej gut Regie führte und selbst 2 mal mit seinen typischen Würfen „unten rum“ einnetzte. Dann aber übernahm der Gastgeber das Kommando. Ein Dreier-Pack von Kapitän Peter Walz und Toms Lielais führte zur ersten Führung der HGS (5:4, 12.). In den folgenden Minuten behaupteten die Saarländer die knappe Führung, bevor die Gäste dann Überzahl-Situationen nutzten, um das Ergebnis erneut zu drehen und die Führung auf 2 Tore auszubauen (8:10, 21.). Neuzugang Josip Grbavac sorgte nach 27 Minuten für den neuerlichen Ausgleich (12:12). Saarlouis hatte ganz zum Ende der 1. Hälfte noch die Chance darauf, mit einer Führung in die Kabine zu gehen, ließ diese Möglichkeit aber liegen.
„Auf Augenhöhe“ ging es zunächst auch nach dem Seitenwechsel zu (15:15, 35.), bevor eine Phase schwacher HGS-Abschlüsse und starker Paraden des Panther-Schlussmannes Michael Luderschmit folgte und Philipp Kessler beim Stand von 15:18 (37.) eine Auszeit nahm. Das wirkte und eine Viertelstunde vor dem Ende spielte Grbavac Peter Walz überragend an und der konnte zum 19:19 ausgleichen. Alles wieder offen. Eine spannende Schlussphase begann.
Nach 51. Minuten dann bereits eine vorentscheidende Szene: Frederik Hartz donnerte einen Siebenmeter an den Pfosten, doch das Leder springt ihm wieder in der Hand und gegen den Nachwurf ist Pat Schulz im HGS-Kasten machtlos: 20:22. Apropos Torgebälk: Es scheint, als sei das mit den Gästen weiterhin im Bunde. Zweimal (Lars Walz, Abadie) hilft die Querlatte dem sehr guten Michael Luderschmid in der entscheidenden Phase, Tore der Gastgeber zu verhindern. Und auch wenn Peter Walz und Co. am Ende zur offenen Manndeckung übergehen, Fürstenfeldbruck bringt den knappen Vorsprung clever über die Zeit.
Statistik HGS: Pat Schulz (14 Paraden), Peter Walz 6/2, Grbavac 5, Abadie 5/2, Hartz 4, Lielais 1, Lars Walz 1
Statistik Fürstnfeldbruck: Luderschmid (19 Paraden), Horner 6, Kolodziej 6, Stumpf 4, Gnan 2, Hartz 2, Hild 1, Lentner 1, Kerst 1, Schwagerus 1
Siebenmeter: HGS 4/4, TuS 0/1
Zeitstrafen in Minuten: HGS 10 (rote Karte wg. 3x2min, Abadie), TuS 8
Schiedsrichter: Jonathan und Maximilian Winter
Zuschauer: 950
(Fotos: Rolf Ruppenthal)