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Sommer-Abend-Krimi zum Saison-Abschluss

HG Saarlouis und Essen erkämpften sich 27:27-Unentschieden und bleiben beide in der 2. Liga – 4 Spieler verabschiedet

 

Saarlouis. Ein Sommer-Abend-Krimi zum Saison-Abschluss – mit Happy-End für beide: Die HG Saarlouis und der TUSEM Essen teilten sich nach einem heissen Fight über 60 Minuten am Ende verdientermaßen die Punkte. Und das Beste daran: Beide Teams bleiben drin, denn Leutershausen schaffte es in Nordhorn nicht, die Klasse zu retten. 1800 in der ausverkauften Stadtgartenhalle fieberten im kochenden Hexenkessel mit ihren Teams, beide Fan-Blocks gaben alles und trieben ihre Teams zu immer neuen Energie-Leistungen, um am Ende gemeinsam zu jubeln.

 

Essen hatte sich was vorgenommen, wollte unbedingt aus dem Saarlouiser Hexenkessel was mitnehmen. Mehr als 150 Fans von der Margaretenhöhe („Wir stehen hinter Euch“) hielten lautstark dagegen und sie erlebten aus ihrer Sicht die bessere 1. Halbzeit. 17 Minuten war der Kampf ausgeglichen (7:7), dann verloren die Gastgeber den Faden, fanden keinen Weg mehr durch die bewegliche, aggressive Deckung der Gäste. Als zehn Minuten später dann ein 8:12 von der Anzeigentafel leuchtete, schauten die ersten immer wieder auf den Liveticker aus Nordhorn. Die führten da gerade mit 15:10 gegen Leutershausen. Ein bischen Beruhigung, aber so wollte man in Saarlouis die Saison nicht zu Ende bringen. Doch zunächst lief noch alles gegen Saarlouis. Der Vorsprung des TUSEM wuchs auf 8:15, als die Unparteiischen Hurst/Karg die Teams in die Kabine schickten.

 

Als die Teams wieder in den Kessel zurückkehrten, wurde es ein anderes Spiel. Den Saarländern gelang es jetzt besser, sich vorne durchzusetzen, auch weil Yann Polydore endlich mal wieder traf. Seine 4 Tore machte er allesamt zwischen der 32. und der 37. Minute und hielt damit die Grün-Weissen in der Partie. Als dann auch kurz darauf der angeschlagene Kapitän Jonas Faulenbach traf, hieß es 13:18. Immer noch ein eigentlich beruhigender Vorsprung aus Sicht der Gäste. Es dauerte fünf weitere Minuten, bis die Saarlouiser, angetrieben von ihren unermüdlichen Fans beim 17:20 (40.) wieder in Schlagdistanz waren. Die 3 Tore Vorsprung hielten aber noch eine ganze Weile (21:24, 48.)

 

Endspurt war mal wieder angesagt – wie schon öfter in dieser Saison. Nach der letzten Auszeit von Jörg Bohrmann versenkte Lars Weissgerber seinen 6. Siebenmeter sicher und der Anschluss (24:25, 53.) war geschafft. Nicht ganz 1 Minute später nach einer Parade von Patrick Schulz, zirkelte Michael Schulz das Leder zum ersten Ausgleich (25:25) in die Maschen. Jetzt hielt es die meisten Fans nicht mehr auf ihren Plätzen. Noah Beyer nutzte einen Gegenstoß zur erneuten Essener Führung (25:26), da waren noch knapp fünf Minuten auf der Uhr. Wieder gibt’s einen Siebenmeter für die Gastgeber und wieder macht „Whity“ das Ding weg: 26:26. Exakt 111 Sekunden vor dem Ende dann die 1. Führung in der Partie für die Gastgeber. Jerome Müller nagelt den Ball ins Essener Gehäuse, unglaublich, Partie gedreht. 19 Sekunden danach 7 Meter für Essen und Beyer verwandelt sicher: 27:27. Den letzten Angriff der Saarländer vereitelt Essens Schlussmann Donderis Vegas und Daniel Haase zieht seine letzte Auszeit. 18 Sekunden bleiben – aber ohne dass noch was passiert. Inzwischen wusste man auf beiden Spielerbänken, wie das Endergebnis in Nordhorn war und beide Teams begannen schon auf der Platte in den letzten Sekunden den Klassenerhalt zu feiern.

Wenig später wurde es dann noch emotional: Die HGS verabschiedete ihre scheidenden Spieler Jonas Faulenbach, Ibai Meoki, Lars Walz und Philipp Kessler. Letzterer bleibt dem Verein aber erhalten – in neuer Rolle und als Co-Trainer von Jörg Bohrmann, der mit der Saison und der Leistung seiner Jungs so zufrieden war, wie auch HGS-Manager Richard Jungmann. Gratuliert haben beiden Teams auch Bundesjutizminister Heiko Maas und DHB-Präsident Andreas Michelmann, die das Saisonfinale auf der Ehrentribüne miterlebt hatten.

 

Tore HGS: Weissgerber 8/7, Polydore 4, Michael Schulz 4, Müller 3, Engels 3, Faulenbach 3, Walz 2

 

Tore TUSEM: Kintrup 8, Beyer 7/4, Wöss 7, Müller 2, Ellwanger 1, Mürköster 1, Szczesny 1

 

Siebenmeter: HGS 7/8, TUSEM 4/4

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, TUSEM 6

 

Schiedsrichter: Hurst/Krag

 

Zuschauer: 1800 (ausverkauft)