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„Sehr souverän“

Saarlouis überzeugt beim 35:27 (15:10)-Heimsieg gegen TGS Pforzheim

Saarlouis. Man habe gar nicht gemerkt, daß die HGS ohne drei Stammspieleler (Schulz, Hüller, Leist) agieren musste bei ihrem „sehr souveränen“ und klaren 35:27 (15:10)-Heimsieg gegen die TGS Pforzheim. Philipp Kessler war nach der Partie sichtlich entspannt, die Mannschaft habe es ihm heute sehr einfach gemacht, zu coachen und er kam am Ende sogar ohne eigene Auszeit aus.

 

Bei den Gästen war dagegen die Stimmung im Keller. Der Team-Verantwortliche Wolfgang Taafel wollte in Vertretung seines erkrankten Trainers nicht lamentieren, gratulierte ehrlich zum Sieg und bilanzierte resigniert, man müsse sich nun wohl auf die Abstiegsrunde konzentrieren. Man muss dabei aber auch konstatieren, dass dem Gästeteam mit Raphael Blum und Fabian Dykta zwei ganz wichtige Stützen verletzt fehlten.

 

Auf beiden Seiten etwas zerfahren begann die Partie vor gut 480 Zuschauern in der Stadtgartenhalle. Beide Mannschaften kamen nur langsam in Tritt. Saarlouis war durch Marcel Becker und Marko Grgic in Front gegangen (2:1, 3.), doch sattelfest wirkte das alles noch nicht. Das machte sich auch beim ersten Siebenmeter von Top-Torschütze Tommy Wirtz bemerkbar – der setzte den nämlich krachend an die Querlatte. Dennoch behaupteten die Gastgeber von da an immer wieder ihre Führung, ohne sich zunächst aber wirklich absetzen zu können. Lucas Gerdon auf Seiten der TGS sorgte in erster Linie dafür, dass seine Mannschaft dran blieb. Teils ungestüm aber mit äußerst aggressiven 1 gegen 1-Aktionen schaffte er es öfter, durchzubrechen und zu treffen.

 

Erste Vorentscheidung dann die Phase zwischen der 21. und 25. Spielminute. Sebastian Hoffmann hatte gerade zum 10:8 eingenetzt, als er von den Unparteiischen auf die Strafbank geschickt wurde. Aber Saarlouis wandelte den Nachteil in einen Vorteil um. Marcel Becker und Tommy Wirtz vom Punkt sorgten für die erste Vier-Tore-Führung (12:8, 24.) und zwangen damit die TGS in die erste Auszeit. Die half zunächst aber nicht. Der an diesem Abend beste Mann im grünen Trikot, Lars Walz, setzte beim 13:8 (25.) noch einen drauf. Und dass es zur Pause beim Fünf-Tore-Vorsprung blieb, dafür sorgten dann in der Schlussminuten der ersten Hälfte eben dieser Lars Walz und der „schnellste Mann in der Halle“, Tommy Wirtz mit dem Gegenstoß-Tor zwei Sekunden vor der Halbzeitsirene.

 

Die Gastgeber brauchten zwei Minuten, um nach dem Seitenwechsel wieder in Tritt zu kommen. Tom Paetow, der im gesamten Spiel klug Regie führte, eröffnete mit seinem Treffer zum 16:11 (33.) dann aus Sicht der Gastgeber die 2. Spielhälfte. Youngster Marko Grgic mit einem Strahl zum 17:12 (34.) und Marcel Becker – der Elf-Tore-Mann aus dem Hinspiel – mit seinem 18:13 sorgten dafür, dass bei Pforzheim keine Hoffnung aufkeimen konnte. Und beim Doppelschlag von Grgic und Niklas Louis zum 20:13 (38.) war die zweite Vorentscheidung eingetütet. Und als „Willi“ Walz dann sogar auf 25:16 (46.) stellte, war allen in der Halle klar: Das wird heute ein hochverdienter Heimsieg. Pforzheim fand kaum noch Lösungen im Angriff und Saarlouis blieb konsequent.

Philipp Kessler nutzte die klare Führung dann auch noch, um seinen Nachwuchskräften Einsatz-Zeiten zu geben. Julien Bro löste den guten Darius Jonczyk ab und konnte sich in der Endphase noch mit fünf tollen Paraden auszeichnen. Jannik Reinshagen am Kreis war es vorbehalten, mit seinem zweiten Treffer den Schlusspunkt (35:27, 60.) hinter ein Prima-Heimspiel zu setzen, dass die Fans mit stehenden Ovationen belohnten.

 

Der hochzufriedene Phillip Kessler nutzte dann das Trainergespräch zu einer kleinen Kampfansage in Richtung Tabellenführer Rhein-Neckar-Löwen. Auch da wolle man im Nachholspiel am Mittwoch etwas Zählbares mitbringen.

 

Statistik HGS: Jonczyk 8 Paraden, Bro 5 Paraden, Wirtz 8/4, Walz 7, Becker 5, Grgic 5, Louis 3, Paetow 2, Hoffmann 2, Reinshagen 2, Rastoder 1.

 

TGS: Ullrich 6 Paraden, Binder 2 Paraden, Gerdon 6, Taafel 5, Salzseeler 4, Herrmann 4/3, Sruk 3, Kkillus 2, Cotic 2, Soos 1

 

Siebenmeter: HGS 4/5, TGS 3/3

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 10, TGS 6 (rot nach 3x 2 Minuten für Wysokinski)

 

Schiedsrichter: Timo Bernhardt/Lars Zick

 

Zuschauer: 480