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Zu viele technische Fehler

HG Saarlouis verliert Auftaktspiel 2019 gegen Balingen 24:25 (13:13)

 

Saarlouis. Es war kein guter Start ins neue Handballjahr. Nicht nur, dasss die HG Saarlouis dem Tabellendritten Balingen 24:25 (13:13) unterlag, die wechselhafte Leistung der Jungs um Peter Walz enttäuschte die gut 900 Zuschauer in der Stadtgartenhalle, die ein unerklärliches Auf und Ab in der Leistungskurve ihrer Mannschaft, das „unbemerkte Tor zu viel“ und vor allem viel zu viele technische Fehler auf Seiten der HGS erleben mussten. „Jeder macht, was er will und keiner was er soll“, so die ehrliche Bilanz eines Spielers nach diesem Auftritt.

 

Der Frage, ob die HG noch nicht wieder aus „dem Winterschlaf“ erwacht sei, widersprachen im Trainergespräch einmütig beide Coaches. „Saarlouis hat uns alles abverlangt“, meinte Balingens Trainer André Doster („Wir waren am Ende vielleicht der glücklichere Sieger“)  und Philipp Kessler sah insbesondere im Blick auf die Anfangs-Viertelstunde (8:4-Führung) sein Team keineswegs im „Winterschlaf“.

 

In dem waren dann allerdings offenkundig die Herren am Zeitnehmertisch und die Unparteiischen Hellbusch/Jansen. Balingens Julian Thomann hob beim Stand von 8:6 einen Siebenmeter über Pat Schulz, aber auch übers Torgebälk. Dass in dieser Phase offenkundig ein Tor zu viel für die Gäste angezeigt wurde, bemerkten alle Beteiligten wohl erst zur Halbzeitpause. Auf einen Protest verzichtete man auf Seiten der HG, da ein Beweis nicht eindeutig zu erbringen sei.

Belegbar, beziehungsweise für alle sichtbar, war die unerklärlich hohe Fehlerquote (insgesamt 16 technische Fehler) bei Saarlouis.

Das Spiel selbst lässt sich in fünf Kapitel aufteilen:

Kapitel 1: Bis zum 8:4 (14.) kontrollierten die Jungs von Philipp Kessler klar Spiel und Gegner. Die Angriffe wurden sauber ausgespielt und Niklas Louis auf der rechten Rückraum-Position erzielte in dieser Phase alle seine drei Treffer.

Kapitel 2: In den folgenden 6 Minuten war das dann alles plötzlich weg, im Angriff lief nun gar nichts mehr zusammen, so dass Linksaußen Dennis Fuoß in Überzahl zur 8:9-Führung (20.) der Gäste einnetzen konnte. So wuchs mit jedem Fehler und jedem Gegentor die Saarlouiser Unsicherheit, vor allem auch bei den erfahrenen Spielern, während die Gäste abgezockt jede sich bietende Gelegenheit nutzten und nach 27 Minuten 9:12 vorne lagen.

Kapitel 3:  Genau so plötzlich, wie die Schwächephase gekommen war, gehts auf einmal wieder. Pat Schulz und Peter Walz gehen voran: Der eine pariert richtig gut, der andere setzt mit dem 10:12 (27.) und dem 13:12 (30.) die wichtigen Treffer in dieser Phase. Obwohl Balingens Bester, Moritz Strohsack, noch zum 13:13-Halbzeitstand ausgleichen kann, hoffen die HG-Fans auf Halbzeit 2.

Kapitel 4: Allein diese Hoffnung ist vergebene Liebesmüh`. „Tor, Tempogegenstoß nach technischem Fehler“ („T.TG.n.TF“) – diese Notiz im Spiel-Protokoll des Berichterstatters findet sich in den ersten fünf Minuten der zweiten Spielhälfte gleich drei Mal in Folge und von der Anzeigetafel leuchtet ein 13:17 (35.), weil Thomann im ersten Balinger Angriff der zweiten 30 Minuten auch schon getroffen hatte. Der sieht dann nach 35 Minuten und einem heftigen Foul an Peter Walz die rote Karte. Die dezimierten Balinger lassen sich aber nicht aus dem Konzept bringen, zumal die Saarlouiser Fehlerquote unverändert hoch ist. Und als Christoph Foth einen solchen Ballverlust beim Spiel 7 gegen 5 zum 17:23 (49.) ins leere Saarlouiser Tor nutzt, scheint alles gelaufen. André Doster kommentiert diese Phase des Spiel später so. „Saarlouis hat uns zu dieser 6-Tore-Führung eingeladen.“

Kapitel 5: Noch bleiben acht Minuten auf der Spieluhr. Philipp Leist und Peter Walz verkürzen auf 21:24 (53.). Max Hartz scheitert mit dem Siebenmeter am für den guten Mario Ruminsky eingewechselten Julian Malek und Andre Doster nimmt die Auszeit. Doch Saarlouis legt nun nochmals nach: Peter Walz (22:24), Max Hartz (23:24) und Philipp Leist (24:24) setzen die Treffer. Noch eine gute Minute ist Zeit, Andre Doster zieht erneut den grünen Karton – mit positivem Ergebnis. Moritz Strohsack trifft 43 Sekunden vor dem Ende zur 24:25-Führung. Saarlouis kann noch einen Punkt retten. Doch die Schiris halten die Uhr zu spät an, 2 Sekunden bleiben für den Freiwurf. Josip Grbavac steigt, bleibt aber im Block hängen und so sind beide Punkte futsch.

 

Statistik Saarlouis: Pat Schulz (15 Paraden), Peter Walz 7/1, Grbavac 4, Hartz 3, Leist 3, Louis 3, Rifel 1, Thierry 1, Noll 1, Kucharik 1

 

Siebenmeter: HGS 3 / 4, HBW 0/1

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, HBW 12 (rote Karte Thomann)

 

Schiedsrichter: Hellbusch/Jansen

 

Zuschauer: 925