Maximal unglückliche Niederlage
HG Saarlouis verschenkt Sieg gegen Melsungen
Saarlouis. In den ersten Minuten konnten die HGS-Jungs das Spiel gegen den Bundesliganachwuchs der MT Melsungen ausgeglichen gestalten. Vor allem Marko Grgic wusste den Platz, der sich durch die offensive MT-Deckung gegen die linke HGS-Angriffsseite ergab, zu nutzen.
Bereits in den Anfangsminuten war hohes Tempo im Spiel und die beiden Torhüter bekamen wenig zu fassen, sodass sich ein späteres hohes Endergebnis schon hier andeutete. Beim 7:8 Zwischenstand (12’) war aus HG-Sicht noch alles im Lot. Nach der Anfangsviertelstunde kam durch Wechsel im Rückraum sowie Unkonzentriertheiten ein Bruch in das Saarlouiser Spiel. Die MT ihrerseits musste nicht viel mehr tun, als die sich bietenden Gastgeschenke anzunehmen. Auch eine Auszeit brachte keine Veränderung, die MT setzte sich mit einem 6:0-Lauf Tor um Tor ab (7:14, 20.).
Bis zur Halbzeit berappelte sich die HGS aber wieder und konnte vor allem durch Tore des überragenden Konrad Wagner wieder verkürzen. Zudem wurden einfache Fehler vermieden und die Abwehr stand besser. Beim 16:20 Pausenstand spürten Fans und Spieler, dass im zweiten Abschnitt noch alles möglich ist.
Handball ist und bleibt ein Phasensport und die Viertelstunde nach der Halbzeit gehörte ganz klar den Grün-weißen: Vincent Hein, nun im HG-Gehäuse, setzte mit seinen Paraden sofort Impulse. Beim 25:25 (44’) durch Alexander Herzig, der nun das Spiel an sich riss, war der Gästevorsprung erstmals seit der sechsten Minute wieder egalisiert.
Nun folgte ein offener Schlagabtausch bis in die 57. Minute, in der das Spiel bei einem 2-Tore-Vorsprung und eigenem Ballbesitz zu Gunsten der Saarländer entschieden schien. Die Gäste stellten in ihrer Verzweiflung auf offene Manndeckung um. Eine Maßnahme die fruchten sollte: Die HGS leistete sich teilweise dilettantische technische Fehler und es kam, wie es kommen musste. Die MTM bestrafte die HG-Nachlässigkeiten und drehte wiederum das Spiel. Eine letzte HGS-Auszeit ergab noch einmal eine freie Chance von Rechtsaußen, die – wie sollte es auch anders sein – am Pfosten landete. Am Ende steht eine 35:36 Niederlage zu Buche, die so hätte nicht sein müssen. Sehr schade, dennoch lieferte man dem Favoriten aus Melsungen einen großen Kampf und konnte sich gegenüber den vorausgegangenen Spielen weiter steigern. (A.E.)