HGS-Express überrollt
DJK Waldbüttelbrunn
60 Minuten Vollgas-Handball – 35:14 (16:8)-Kantersieg – Emotionale Rückkehr: Lukas Hüller wieder im Team
Saarlouis. Den ersten, herzerwärmenden Sieg gab es am Samstagabend schon vor dem Spiel gegen Waldbüttelbrunn: Die Rückkehr von HGS-Spielmacher Lukas Hüller nach der Schock-Diagnose Hodenkrebs, der anschließenden Operation und der Chemotherapie in den Spielkader seiner Mannschaft. 60 Spielminuten später dann erneut Grund für die 660 Fans in der Stadtgartenhalle zum Jubeln: Der HGS-Express hatte die tapfer kämpfenden DJKler aus Waldbüttelbrunn förmlich überrollt und mit 35:14 (16:8) den höchsten Punktspiel-Sieg in der Stadtgartenhalle eingefahren.
Und das war auch in dieser Höhe hochverdient, wie Gäste-Coach Dusan Suchy nach dem Spiel sympathisch ehrlich einräumte. Seine ersatzgeschwächte Truppe hatte nie auch nur den Hauch einer Chance gegen den HGS-Express, was Branko Koloper danach „einfach nur stolz“ auf die Leistung seiner Mannschaft machte. Das Thema Fehler und Chancenverwertung – insbesondere im Blick auf die liegengelassenen Bälle seiner Kreisläufer – schob der Cheftrainer der Saarländer an diesem Abend erst mal zur Seite. Viel Spielzeit gab es in dieser Partie auch für die „jungen Wiloden“ im Dress der Saarländer und sie verdienten sich die Anerkennung ihres Trainers allemal.
Aus der Stamm-Rückraumformation mit Marcel Becker und Tom Paetow ragte „Chefkanonier“ Adel Rastoder an diesem Abend mit 9 Toren heraus. Youngster Dominik Aatz verwandelte alle drei Siebenmeter für die HGS eisekalt – auch den, den er selbst rausgeholt hatte getreu dem Motto „rausgeholt und reingemacht“. Aber auch auf der Mitte-Postion spielte er einen guten Ball, ebenso wie Robby Welsch, der gegen Ende der 2. Halbzeit noch drei blitzsaubere Tore aus dem rechten Rückraum erzielte, indem er sich dynamisch im Eins-gegen-Eins durchsetzte. Elyas Noh, Tim Altmeyer und Joshua Reitz – die anderen Jungen – erhielten nicht nur Einsatzzeit, sondern konnten sich auch allesamt in die Torschützenliste eintragen. Am Ende ein rundum gelungener Auftritt, bei dem auch Kapitän Lars Walz und der wieder genesene Frano Vujovic ihren wichtigen Beitrag leisteten.
Und dann waren da auch noch die Torhüter hinter der stabilen 6:0-Deckungsformation: Daniel Schlingmann mit insgesamt 17 Paraden und einem Tor in 45 Minuten und Urgestein Darius Jonczyk mit vier Paraden und einem gehaltenen Siebenmeter in der Schluss-Viertelstunde – sie waren fast immer dann da, wenn es den Gästen mal gelang, eine Lücke im Abwehrbollwerk der HGS zu finden.
Vollgas von Anfang an, hieß die Devise bei den Saarländern und nach zehn Anfangsminuten zeigte die Anzeigetafel schon ein 5:2. Beim 8:4 nach 13 Minuten versuchte Dusan Suchy mit seiner ersten Auszeit vor allem den Lauf der HGS-Rückraum-Schützen Becker, Rastoder und Paetow zu stoppen. Genutzt hat es nicht. Einzig Leon Rastner mit verdeckten Schlagwürfen und Nils Kwiatkowski von Aussen sorgten dafür, dass den Gästen doch der eine oder andere Treffer gelang. Zudem hatte Goalie Max Feuerbach sein „Privatduell“ mit den HGS-Kreisläufern Kurotschkin und Reitz gewonnen, indem er ihnen fünf freie Bälle einfach wegfischte. Trotzdem war die 16:8-Pausenführung der HGS ein deutlicher Fingerzeig darauf, wer an diesem Abend die Punkte einsacken würde.
Acht Minuten nach Wiederanpfiff der souverän leitenden Schiedsrichter Kaplan und Scheld leuchtete beim 20:10 erstmals eine zweistellig Führung der Saarländer von der Anzeigetafel. Dafür hatte Kapitän „Willi“ Walz gesorgt. Und wer dann auf den Rängen darauf wartete, dass die HGS nun in den „Ergebnis-Verwaltungsmodus“ umschaltete, wurde an diesem Abend eines Besseren belehrt. Obwohl Branko Koloper inzwischen „nur noch“ als Trainer agierte und munter durchwechselte, ließen seine Jungs keineswegs nach und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Das 24:11 eine Viertelstunde vor Schluss besorgte der pfeilschnelle Elyas Noh. Jannik Reinshagen, Robby Welsch, Tom Paetow und Adel Rastoder sorgten dafür, dass es fünf Minuten vor dem Ende schon 31:13 hieß. Den Schlusspunkt unter diesen überzeugenden Sieg setzte dann nochmal Robby Welsch, den die Deckung von Waldbüttelbrunn nicht aufhalten konnte.
An einen so klaren Punktspiel-Heimsieg konnten sich später auch die HGS-Ältesten nicht erinnern und somit dürfte dieser Sieg in die Vereins-Annalen eingehen. Für die Gäste aus Main-Franken ist die achte Niederlage im achten Spiel sicherlich besonders schmerzlich, nachdem man mit einem guten Auftritt am Vorwochenende in Hanau nur knapp gescheitert war.
Für Saarlouis startet nun die Vorbereitung auf das kommende Doppel-Spiel-Derby-Wochenende mit der Auswärtspartie in Hochdorf (Samstag, 29.10.) und dem Heimspiel-Kracher gegen Dansenberg am Montag, 31.10. in der Stadtgartenhalle.
Statistik HGS: Schlingmann 17 Paraden, 1 Tor, Jonczyk 4 Paraden, 1x Siebenmeter, Rastoder 9, Becker 4, Vujovic 4, Paetow 3, Walz 3, Aatz 3/3, Welsch 3, Noh 2, Reitz 1, Altmeyer 1, Reinshagen 1
DJK: Feuerbach 9 Paraden, Rastner 5, Kwiatkowski 4/1, Glöggler 2, Meyer 1, Issing 1, Bötsch 1.
Siebenmeter: HGS 3/3, DJK 1/2
Zeitstrafen in Minuten: HGS 4, DJK 4
Zusdchauer: 660