Saison-Auftakt
nach Maß!
HG Saarlouis holt in Pohlheim mit 28:24 (14:12) den ersten Auswärtssieg – Schlingmann überragend – Vujovic mit 9 Toren
Pohlheim/Saarlouis. Gute Stimmung, zwei Punkte im Gepäck, insgesamt ein souveräner Auftritt des Teams – kurz gesagt: ein Saison-Auftakt nach Maß. Die HG Saarlouis hat am Samstagabend in der 3. Liga Südwest als einzige auswärts gepunktet und den Aufsteiger und Hessen-Meister HSG Pohlheim in eigener Halle mit 28:24 (14:12) bezwungen. So war dann auch Spielertrainer Branimir Koloper am Ende recht zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs, hatte aber auch schon den Blick wieder nach vorne gerichtet: „Das war nur EIN Spiel – vor uns liegt noch viel Arbeit.“
Neue Saison, neue Liga, neue Gegner, neue Hallen, neue Mannschaft – wo stehen wir? Grund genug für eine gewisse Anfangs-Nervosität im ersten Saisonspiel. Zudem fehlten mit Lukas Hüller und Rechtsrückraum-Linkshänder Marcel Becker zwei wichtige Säulen im Spiel der Saarländer. So brauchte es ein bischen Zeit, bis das Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit gegen hochmotivierte Aufsteiger wuchs. Da war die Anfeuerung der gut 30 HGS-Fans auf den Rängen ein ebenso wichtiger Faktor, wie die Topleistungen von HGS-Schlussmann Daniel Schlingmann, 9-Tore-Mann Frano Vujovic und Spielgestalter Tom Paetow. Mit fortschreitender Spielzeit fanden die Gäste so immer mehr zum eigenen Spiel.
„Kampfbereitschaft war von der ersten Minute an da“ bilanzierte Cheftrainer Koloper, der selbst über die vollen 60 Minuten die Defensive auf der Platte dirigierte. Für seinen Kapitän Lars Walz (unter der Woche hatte er noch mit Knieproblemen zu tun) und für den jungen Rechtsaussen Nico Becker hatte er ebenso lobende Worte, wie für Tom Paetow, Robby Welsch, Frano Vujovic und Adel Rastoder, die allesamt ihre Aufgaben in Abwehr und Angriff souverän erledigt hätten.
Die Anfangs-Viertelstunde war weitestgehend ausgeglichen. Die HSG Pohlheim legte nicht nur als erste ihre Nervosität ab, sondern ging auch immer wieder in Führung. Doch zu mehr als einem Zwei-Tore-Vosprung (8:6, 17.) reichte es nicht.
Inzwischen war bei Saarlouis das Selbstbewusstsein gewachsen und innerhalb von fünf Minuten übernahmen die Saarländer das Kommando in der Halle. Ein Viererpack von Paetow, Walz und Vujovic sorgte für die erste Führung der Gäste (8:10, 22.). Und die gaben die Jungs vom Trainerduo Koloper/Mühler nicht mehr aus der Hand. Jetzt war das Spiel der HGS gefestigt und eines der schönsten Tore in der Partie war das Kempa-Anspiel von Tom Paetow auf Frano Vujovic zum 9:12 (27.), das Pohlheim-Trainer Andreas Lex erstmals zu einer Auszeit bewegte. Doch die nutzte erst mal nichts. Die Saarländer behaupteten ihre Führung auch beim Pausenpfiff der Unparteiischen Fähnle/Schulle (12:14).
Die Saarländer hatten das Ding auch nach dem Seitenwechsel im Griff. Immer wieder brachte der überragende Daniel Schlingmann die Gastgeber mit seinen Paraden schier zur Verzweiflung, während seine Mitspieler im Angriff nach wie vor fokussiert und ruhig ihre Chancen herausarbeiteten. Ein Dreierpack zwischen der 45. und 47. Spielminute (Rastoder, Nico Becker und Kurotschkin) sorgte dann quasi für eine Art Vorentscheidung: Beim 16:22 schien das Ding durch zu sein. Pohlheim gab zwar nicht auf, aber ernsthaft verkürzen konnten sie nicht mehr.
So jubelten HGS-Fans und Mannschaft am Ende gemeinsam über einen in allen Belangen gelungenen Saisonstart. Und jetzt kommen zwei Heimspiele in Folge gegen Gummersbach und Hanau.
Statistik HGS: Schlingmann 18 Paraden, Vujovic 9, Paetow 5/2, Nico Becker 5, Kurotschkin 4, Walz 2, Rastoder 2, Welsch 1.
Statistik HSG: Rühl 7/2, Schier 4/2, Happel 3, Lex 3, Weinandt 2, Drommershausen 2, Träger 2, Lambrecht 1.
Siebenmeter: HGS 2/2, HSG 4/5
Zeitstrafen in Minuten: HGS 8, HSG 10 (rote Karte für Niclas, 22. Min.)