Im Angriff zu ängstlich
HG Saarlouis verliert erstes Heimspiel gegen Rimpar mit 22:26 (9:12) – Obinger: Schwere Auswärtshürde weggeräumt
Die Auftakt-Euphorie in Saarlouis erhielt am Samstag einen Dämpfer: Auch die erste Heim-Partie in der neuen Saison gegen den Vorjahres-Vierten Rimpar Wölfe wurde mit 22:26 (9:12) verloren. HGS-Chefcoach Jörg Bohrmann monierte vor allem das „schleppende und ängstliche Spiel“ seiner Mannschaft nach vorne, während sein Kollege aus Rimpar Matthias Obinger sich „wahnsinnig zufrieden“ zeigte mit dem Wunschstart in die Runde und sich darüber freute, „dass wir diese schwere Auswärtshürde weggeräumt haben“.
Eine mit 1375 Zuschauern bestens besuchte Stadtgartenhalle freute sich auf das erste Spiel zu Hause und musste schon in der ersten Minute mit ansehen, was sie im Verlauf der 60 Minuten noch öfter erleben sollte: Max Brustmann fischt den ersten Angriff der HGS weg und Patrick Schmidt netzt auf der anderen Seite ein. Saarlouis braucht fast 4 Minuten, bis Polydore zum Ausgleich trifft. Überhaupt sind es beide Torhüter, die den Anfangsminuten und später auch in vielen Situationen der Partie ihren Stempel aufdrücken. Pat Schulz hält nach 5 Minuten eine Geschoss aus dem Rückraum, Max Brustmann pariert den Gegenangriff. Als der Saarlouiser Schlussmann dann nach knapp 7 Minuten den ersten Siebenmeter von Patrick Schmidt abwehrt, wird auch die Halle so langsam laut. Kapitän Murawski bringt Saarlouis in Führung (2:1, 8.) und die halten die Gastgeber auch bis zur 17. Spielminute (6:5). Aber schon in dieser Phase tut sich Saarlouis vor allem im Angriff schwer. Zu wenig Inspiration, unsaubere Angriffsaktionen wechseln sich mit halbherzigen Wurfversuchen ab und machen den Gegner stark. Die übernehmen nach 22 Minuten erstmals wieder die Führung und schließlich auch das Kommando in der Halle. Benjamin Herth lenkt das Angriffsspiel (Obinger: „seine bisher beste Partie im Trikot von Rimpar“) der Wölfe bringt seine Nebenleute in Position und trifft auch selbst. Beim 9:10 zwei Minuten vor der Pause ist der Gastgeber trotzdem noch im Spiel, aber Rimpar kann vor dem Pausenpfiff von Moles/Pittner mit dem 3. Siebenmeter (Saarlouis erhielt in der ganzen Partie keinen einzigen zugesprochen) auf 9:12 erhöhen.
Dieser Drei-Tore-Vorsprung wurde für die HGS schließlich zu einer richtig schweren Hypothek für die zweiten 30 Minuten. Rimpar verteidigte das Polster clever und abgezockt bis zur 52. Spielminute (19:22). Die Jungs von Jörg Bohrmann kämpfen, sind beim 21:22 (55.) durch den jetzt treffsicheren Jerome Müller wieder dran. Die Halle ist laut – aber nur kurz. Matthias Obinger greift in die Trickkiste, bringt den 7. Feldspieler und Steffen Kaufmann zimmert das Leder zum 21:23 gerade mal 38 Sekunden später in die Maschen. Julius Andersson scheitert an Brustmann, Patrick Schmidt wirft vorbei und eine weitere Brustmann-Parade später macht Benjamin Herth mit seinem Treffer zum 21:24 den Deckel drauf. Als Falk Kolodziej 93 Sekunden vor dem Abpfiff zum 22:24 einnetzt, hätte es zu Ende sein können, doch die Saarländer lassen sich noch zwei unnötige Dinger einschenken, was Jörg Bohrmann hinterher richtig ärgerte.
„Uns fehlt noch die Durchschlagskraft auf der halblinken Position“ (Arthur Muller) bilanziert hinterher der Saarlouiser Coach noch und weiß, woran in der kommenden Woche vor der Reise nach Aue gearbeitet werden muss: „Wir müssen uns im Angriff sehr, sehr steigern!“
Tore HGS: Müller 6, Murawski 5, Kolodziej 3, Engels 3, Weissgerber 3, Andersson 1, Polydore 1
Tore Wölfe: Patrick Schmidt 7/3, Herth 6, Kaufmann 5, Schäffer 2, Brielmeier 2, Sauer 1, Gempp 1, Böhm 1, Stefan Schmitt 1
Siebenmeter: HGS 0, Wölfe 3/4
Zeitstrafen in Minuten: HGS 2, Wölfe 4
Zuschauer: 1.375
Schiedsrichter: Moles/Pittner