„Zu löchrig, nicht kompakt“
Die HGS-Abwehr machte Aue bei der 33:34 (17:18)-Niederlage das Torewerfen zu einfach
Dieses Mal war es die Abwehr, mit der HGS-Chefcoach Jörg Bohrmann nach der hauchdünnen 33:34 (17:18)-Niederlage in der Auer Erzgebirgshalle haderte: „zu löchrig, nicht kompakt genug und zu viele Eins-gegen Eins-Situationen zugelassen“, bilanzierte Bohrmann in der Pressekonferenz nach der Partie. „Wenn du auswärts 33 Tore schießt, dann darfst du eigentlich nicht verlieren.“, so der Trainer. 1050 Auer Fans feierten dagegen am Ende den ersten Sieg ihres Teams, während die Saarländer nun am kommenden Freitag beim Heimspiel gegen Konstanz „den Bau abreissen werden“, wie Co-Trainer und Ex-Abwehrchef Philipp Kessler kämpferisch ankündigte.
Saarlouis begann recht ordentlich, führte nach 14 Minuten schon mit 9:6, als bei den Saarländern in der Offensive Fehler auftraten, freie Gegenstöße nicht untergebracht wurden und man dem EHV einfache Gegentore erlaubte. Aues Coach Stephan Swat hatte zudem seinen Torwart gewechselt und den jungen Erik Töpfer für Robert Wetzel zwischen die Pfosten beordert. Und der führte sich bestens ein, parierte gleich mal zwei Bälle und ermöglichte so dem EHV nach 17 Minuten beim 9:9 durch Jungemann auszugleichen. Für Saarlouis kam es aber noch schlimmer. Während sie vorne nicht mehr trafen, ließen sie hinten drei weitere Gegentreffer zum 9:12 (22.) zu, woran auch die erste Auszeit von Jörg Bohrmann (19.) nichts änderte.
In der Offensive fanden die Saarländer dann aber wieder zurück ins Spiel. Ein Doppelschlag von Jerome Müller und Lars Weissgerber (7m) brachte das Team wieder heran (11:12, 23.). In der Defensive machte es die HG dem EHV aber weiterhin zu einfach. In den letzten 7 Minuten der ersten Hälfte fielen die Tore dann fast wie am Fließband und immer im Wechsel, Aue legte vor, Saarlouis zog nach. 18:17 für die Erzgebirgler zur Pause, aus Saarlouiser Sicht noch alles drin.
Und so, wie Halbzeit 1 aufgehört hatte, ging es auch zu Beginn des 2. Spielabschnitts weiter. Saarlouis ließ sich nicht wirklich abhängen und war beim 23:23 nach 39 Minuten wieder absolut auf Augenhöhe. Allein die Führung, die die Partie möglicherweise gekippt hätte, wollte den Saarländern nicht gelingen. Im Gegenteil. Zwischen der 44. und 51. Minute baute Aue seine Führung wieder aus, erhöhte vom 25:24 auf 29:25. Das konnten die Saarländer nicht mehr wettmachen. Zwar kam man vor allem auch durch den guten ersten Pflichtspiel-Auftritt von Arthur Muller nach seiner Rippen-Verletzung (kam in der letzten Viertelstunde) wieder auf, doch zu etwas Zählbarem fehlte am Ende ein bischen die Zeit.
Bis zum kommenden Freitag wird man jetzt daran arbeiten, die Balance zu finden, zwischen einer stabilen Abwehr und einem soliden Angriffsspiel. In den bisherigen drei Punkt-Spielen funktionierte immer nur eines von beiden gut.
Tore HGS: Andersson 7/1, Müller 6, Weissgerber 6/2, Arthur Muller 4, Kolodziej 3, Polydore 3, m. Schulz 2, Murwaski 2.
Tore Aue: Pechstein 9/3, Petreikis 5, Faith 4, Jungemann 4, Remke 3, Dumcius 3, Roch 3, Ebert 1, Mägi 1, Neuteboom 1/1.
Siebenmeter: HGS 3/5, Aue 4/5 (Jonczyk hält gegen Pechstein, Töpfer gegen Weissgerber, der auch einen neben das Tor setzt)
Zeitstrafen in Minuten: HGS 2, Aue 4
Zuschauer: 1050
Schiedsrichter: Klinke/Klinke