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Saarlouis entscheidet Kampfspiel für sich

Zweiter Heimsieg in Folge – Oppenweiler/Backnang erwartet starker Gegner

Saarlouis. Er war das erwartete „harte Stück Arbeit“ – der hauchdünne 22:21 (10:11)-Heimerfolg der HG Saarlouis gegen den HC Oppenweiler/Backnang (HCOB). Es war ein Kampfspiel mit zwei ähnlich gestrickten Halbzeiten – allerdings mit jeweils anderen Vorzeichen. Die Gäste bestimmten in den ersten 30 Minuten das Geschehen, Saarlouis tat dies in der 2. Spielhälfte. Es war kein schönes Handballspiel, sondern eine vom Kampf geprägte hochspannende Auseinandersetzung, in der am Ende vor 920 begeisterten Fans Kleinigkeiten den Ausschlag gaben.

 

HCOB-Trainer Matthias Heineke hatte am gesamten Auftritt seiner Mannschaft wenig auszusetzen, sprach nach der Partie von einem „großen Kampfspiel“ und sah in der Leistung von Pat Schulz und den paar mehr Kontertoren der HGS die Siegbringer.

 

Sein Kollege auf der anderen Seite, Philipp Kessler, wollte das Positive am Ende betonen. Das Wichtigste seien die beiden Punkte, die auch Pat Schulz mit seiner Leistung am Ende festgehalten habe und seine Jungs hätten wieder einmal „Moral bewiesen“.

 

Saarlouis tat sich von Anfang an schwer gegen die bewegliche Abwehr des HCOB mit einem gut haltenden Thomas Fink dahinter – Philipp Kessler sprach später von zu viel Ängstlichkeit und zu statischem Angriffsspiel seiner Mannschaft. Und das wirkte sich aus. In den ersten zehn Minuten legten die Gäste immer wieder vor und Saarlouis zog nach (4:4, 12.). Zwischen der 13. und 17. Spielminute gelang es Oppenweiler/Backnang sogar, mit einem 4:0-Lauf einen deutlichen 4:8-Vorsprung herauszuspielen. Marcel Lenz – Oppenweilers Bester an diesem Abend – glänzte dabei mit einem Dreierpack, traf von Aussen, im Gegenstoß und ins leere Tor der Gastgeber. Philipp Kessler zog die Notbremse, legte den grünen Karton auf den Zeitnehmertisch und nahm sein Team ins Gebet. Teamkapitän Peter Walz ging voran und sein Bruder Lars versenkte drei Minuten vor dem Pausenpfiff das Leder im Gegenstoß zum 10:10. Jetzt nahm Matthias Heineke die Auszeit, sagte den letzten Angriff an. Jonas Frank scheitert frei am überragend reagierenden Patrick Schulz, bekommt den abprallenden Ball allerdings wieder zu fassen und kann zur 10:11-Pausenführung für den HCOB einnetzen.

 

Das Geschoss in den rechten oberen Torwinkel vom guten Maximilian Hartz ist nicht nur der Ausgleich (11:11, 31.), sondern gleichzeitig das Signal für eine starke Saarlouiser Spielphase. Patrick Schulz trifft mit seinem Ball übers gesamte Spielfeld ins leere HCOB-Tor (Heineke hatte bei einer Zeitstrafe den Torwart zugunsten des 6. Feldspielers rausgenommen) und markiert damit die erste Führung des Heim-Teams seit der 4. Spielminute. Es folgt eine Phase – vergleichbar der von Oppenweiler in Halbzeit 1 – , in der nun Saarlouis vorlegt und die Gäste nachziehen (14:14, 38.). Als Max Hartz schließlich seinen Kapitän Peter Walz mit einem No-Look-Pass über den Rücken findet und der zum 17:14 trifft, Hartz selbst wenig später gar auf 18:14 stellt, scheinen die Saarländer endgültig auf die Siegerstraße eingebogen zu sein. Evgeni Prasolov kassiert nach einem Foul an Gegenstoß laufenden Pascal Noll eine rote Karte und trotzdem stemmt sich der HCOB mit aller Kraft gegen die fünfte Niederlage im fünften Spiel. Lenz und Co. kommen nochmals auf, sind beim 21:21 (54.) durch Philipp Maurer wieder gleichauf. Die Partie steht auf Messers Schneide. Auf beiden Seiten bestimmen in den folgenden 4 Minuten die Torhüter da Spiel, lassen keinen Treffer zu. Die Uhr zeigt noch knapp 2 Minuten Spielzeit, als Philipp Leist auf Rechtsaussen zu seiner Lieblings-Wurfvariante greift und das Leder zum 22:21 über Thomas Fink ins lange Eck hebt. Die Entscheidung, denn keines der beiden Teams kann noch mal treffen. Am Ende jubeln die Gastgeber über einen weiteren sehr wichtigen Sieg und Mannschaft und Fans feiern anschließend gemeinsam beim „Oktoberfest im Clubheim“.

 

Statistik HGS: Pat Schulz (17 Paraden, 1 Tor), Peter Walz 5, Hartz 5, Lars Walz 4, Abadie 4/3, Lielais 2, Leist 1

 

Statistik HCOB: Fink (12 Paraden), Lenz 8/3, Maurer 3, Sigle 3, Frank 2, Prasolov 2, Wolf 1, Schöbinger 1, Köder 1

 

Siebenmeter: HGS 3/3, HCOB 3/3

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 10, HCOB 10 (Disqualifikation Prasolov, 49.)

 

Zuschauer: 920

 

Schiedsrichter: Sven Beck, Sven Braun