Der „doppelte Schulz“
und ein Auftakt-Sieg
HG Saarlouis gewinnt erste Saisonpartie gegen den ASV Hamm 30:25 (12:10)
Saarlouis. Schönes Bild am Samstagabend kurz nach 21 Uhr: Die 1120 Fans in der Halle stehen, feiern ihre Jungs, die gerade mit einem „Finale Furioso“ im ersten Punktspiel der neuen Saison den ASV Hamm Westfalen mit 30:25 (12:10) niedergekämpft haben. Der „doppelte Schulz“ (Patrick und Michael) und eine Mannschaft, die in diesem Spiel immer wieder zurückkam, tanzten den ersten Jubelkreis der neuen Saison.
Beim 18:21 eine Viertelstunde vor Schluss raufte sich auf den Tribünen so mancher die Haare. Wie schon in Halbzeit 1 schenkten die Jungs von Jörg Bohrmann Bälle her, verschossen und ließen einfache Gegentreffer zu. So wurde aus der 12:10-Pausenführung binnen 2 Minuten ein 12:12 und nochmals 2 Minuten weiter hieß es 12:14. Es lief nicht mehr wirklich für die Gastgeber in dieser Phase, doch die frühe Auszeit von Jörg Bohrmann (34.) sortierte seine Mannen neu. Savvas Savvas, der in diesen Anfangsminuten der 2. Hälfte 4 mal einnetzen konnte, bekam einen Mann auf die Füße gestellt und wurde so aus dem Spiel genommen. Und Saarlouis kämpfte sich zurück. Lars Weissgerber versenkte seinen ersten Siebenmeteer sicher und Peter Walz sorgte mit einer Energieleistung für den 16:16-Ausgleich (39.). Als Philipp Kessler zum 17:16 ins leere Tor traf, schien die Partie zu kippen. Doch die Westfalen hielten dagegen, glichen durch Neuhold aus und Fuchs brachte seine Farben wieder nach vorn (18:19) . Und es wurde schlimmer. Nochmals zwei Tore packten die Gäste zum Zwischenstand von 18:21 drauf und Jörg Bohrmann nahm seine letzte Auszeit (45.).
Dann kam der doppelte Schulz: Im Gehäuse der Saarländer parierte Pat Schulz ein Neuhold-Geschoss und auf der anderen Seite versenkte Michael Schulz den Ball zum 19:21. Der Startschuss für das Finale. Savvas Savvas verballert und nocheinmal ist der Zwei-Meter-Mann der HGS vorne und trifft zum Anschluss (20:21, 49.). Sekunden danach ist es Abwehrchef Philipp Kessler, der sich im schnellen Angriff durchsetzt, die Lücke findet und zum 21:21-Ausgleich trifft.
Saarlouis ist wieder im Spiel. Der ASV kann noch einmal in Führung gehen, doch nun haben die Jungs von Jörg Bohrmann „Blut geleckt“. Da geht noch was – und wie.
Acht Minuten vor dem Ende hämmert Jerome Müller das Leder zum 23:22 in den Winkel, Possehl kann ausgleichen. Noch sieben Minuten: „Schulle“ reagiert gedankenschnell und trifft das leere ASV-Tor zum 24:23. Hamms Trainer Nils Pfannenschmidt hat seine Defensive ganz weit nach vorne beordet und Michael Schulz dribbelt in bester Basketball-Manier um die Abwehrspieler, lässt Dennis Doden im Kasten keine Chance: 25:23 (55.). Obwohl kurz darauf Ritterbach mit seinem Siebenmeter am Torgebälk scheitert, kommen die Gäste nochmals auf: Blohme netzt zum 25:24 (57.). Die Halle steht längst, feuert ihre Mannschaft unentwegt lautstark an. Spielmacher Ibai Meoki tankt sich durch, trifft zum 26:24. Auf der anderen Seite hält Pat Schulz und erneut ist es der Spanier der zum vorentscheidenden 27:24 (58.) verwandelt. Die Westfalen spielen nun eine komplett offene Manndeckung und wieder ist es Michael Schulz, der die sich bietende Chance eiskalt nutzt – 28:24 (59.). Die Entscheidung, obwohl noch drei weitere Tore in den Schluss-Sekunden fallen.
Saarlouis hat verdient gewonnen, so die Bilanz von ASV-Coach Nils Pfannenschmidt, der zwar gerne gewonnen hätte, aber seinem Kollegen Jörg neidlos gratuliert. Der ist hochzufrieden mit der Leidenschaft seiner Mannschaft und der Tatsache, dass alle ihren Beitrag geleistet hätten. Sonderlob gab es für Ibai Meoki, Michael und Pat Schulz und auch für Tom Paetow. Schlussendlich zollte er der Mannschaft heute ein Riesenkompliment, weil sie auch beim 18:21-Rückstand nicht den Kopf verloren habe. „Ich glaube wir können heute sehr, sehr stolz sein, freuen uns heut Abend und genießen jetzt erst mal und dann geht’s am Montag mit harter Arbeit weiter.“
Und beim Blick auf die Tabelle bot sich dann schließlich noch ein schönes Bild: Zum Abschluss des Samstags die HGS auf Rang 3, hinter Friesenheim und Hüttenberg.
Tore HGS: M. Schulz 6, Müller 6, Walz 5, Weissgerber 5/2, Meoki 3, Kessler 2, Faulenbach 1, Leist 1, Murawski 1