HGS verliert in Hanau
Starke 2. Halbzeit reicht nicht beim Tabellenzweiten
Hanau/Saarlouis. Die 3. Liga ist halt kein Wunschkonzert. Klar wäre es toll gewesen, den dritten Sieg in Folge einzufahren, aber beim Tabellenzweiten HSG Hanau wurde daraus – trotz einer prima zweiten Halbzeit – nix. Denn da war ja noch die erste Spielhälfte und in der lief so manches gegen die HGS und ausserdem wenig zusammen.
Die Fakten aus Halbzeit eins sind schnell erzählt: Hanau stand gut in der Abwehr, hatte in Can Adanir (insgesamt 13 Paraden) einen Torwart, der das wenige, das durchkam oft parierte und hatte im Angriff wenig Mühe, seine Tore zu erzielen. Das auch, weil die Gäste gerade in der Anfangsphase öfter mit einem Mann weniger agieren mussten. Als Saarlouis nach zwölf gespielten Minuten die erste Auszeit nahm, hatten sie schon drei Zeitstrafen auf dem Konto und zwei Siebenmeter-Treffer kassiert. Besser wurde es in der Folge auch nicht. Im Gegenteil, die Saarländer produzierten nun auch öfter Fehler in der Offensive, mussten Ballverluste und einfache Gegentore quittieren. So wurde aus dem 10:6 nach einer Viertelstunde ein 19:10-Rückstand nach 27 Minuten. Und erst, als Saarlouis den ersten Siebenmeter überhaupt zugesprochen bekam, die Zeitstrafen nun auch die Gastgeber trafen, wurde es besser. Bis zum Pausenpfiff verkürzte die HGS noch auf 19:13.
Ein anderes Bild dann mit Beginn der zweiten Spielhälfte. Saarlouis agierte nun konzentrierter, hatte in Daniel Schlingmann einen bessere Rückhalt und startete angeführt von Lukas Hüller, Lars Walz und Tom Paetow eine Aufholjagd. Keine 6 Minuten nach Wiederanpfiff versenkt der HGS-Spielmacher das Leder zum 20:18 im Netz. Aber Hanau fing sich, ließ es nicht zu, dass Saarlouis noch näher rankam. Saarlouis seinerseits ließ sich aber auch nicht mehr so abhängen, wie in der 1. Hälfte.
Als die Partie auf die Zielgerade einbiegt (50. Minute) zeigt die Anzeigetafel 28:26. Und als Hanau-Coach Hannes Geist gut 6 Minuten vor Schluss eine Auszeit nimmt, sind die Saarländer mit 30:28 immer noch in Schlagdistanz. Aber zwei Siebenmeter-Tore für Hanau und zwei Zeitstrafen gegen die HGS (Walz und Vujovic) später ist der Sieg der Gastgeber endgültig eingetütet.
So war Hannes Geist nach der Partie „glücklich, daß wir gewonnen haben“ und HGS-Coach Branko Koloper lobte den Charakter seiner Jungs, so zurück zu kommen: „Schade nur, dass wir es nicht geschafft haben, das Ding zu drehen.“
Statistik HGS: Jonczyk (1. – 15.) 1 Parade, Schlingmann (16.-60.) 9 Paraden, 1x7m, Hüller 9/2, Walz 7, Paetow 5, Marcel Becker 5, Koloper 3, Reitz 2
Siebenmeter: HGS 2/3, Hanau 8/9
Zeitstrafen in Minuten: HGS 14 (rot für Kurotschkin 3×2 Min), Hanau 14