Heißer Tanz gegen Erlangen
Grabavac-Treffer entscheidet ganz am Ende: 33:32 (15:14)
Saarlouis. Das war ein ganz heisses Ding – und das nicht nur wegen der tropischen Temperaturen in und um die Halle. Saarlouis holt im ersten Heimspiel der Saison gegen die junge, starke Bundesliga-Reserve des HC Erlangen in letzter Sekunde mit dem 33:32 (15:14) den ersten Heimsieg.
Die rund 750 Fans, die trotz der Samstags-Hitze den Weg in die Stadtgartenhalle fanden, erlebten nach 60 heiss umkämpften Minuten ein Herzschlagfinale. Auf der Hallenuhr waren noch 26 Sekunden zu spielen, als Philipp Kessler nach der vergebenen Chance für Erlangens Rechtsaussen, seine letzte Auszeit nimmt. Auf der Anzeigtafel leuchtet 32:32. Noch wenige Sekunden. Es gibt den Freiwurf für die HG. Wladi Kurotschkin beeilt sich, bringt das Leder zu Josip Grbavac und sperrt die Deckungsspieler. Der Rückaumschütze der Saarländer – zuletzt durch eine Schulterverletzung beim Wurf gehandicapt – erkennt die Lücke, zieht den Ball in Hüfthöhe um seinen Gegenspieler herum unhaltbar ins linke untere Eck: 33:32. Der Sieg ist gleich darauf eingtütet und Saalouis bejubelt die ersten beiden hart erarbeiteten Punkte der Saison.
Begonnen hatte der Fight gleich mal mit je einem Siebenmeter für beide. Jonas Poser und Philipp Leist verwandeln sicher. Und Kopf an Kopf geht es weiter. Die erste Führung (5:4) gelingt den Gastgebern erst nach 12 Minuten. Aber Erlangen antwortet postwendend: Felix Müller sorgt wieder für den Gleichstand. Beim 7:5 (14.) nach einem Doppelschlag von Philipp Leist liegen die Gastgeber erstmals mit 2 vorne, drei Minuten später sind die Gäste wider vorn (7:8). In der Folge gelingt es keinem der Kontrahenten, sich abzusetzen, aber ein Gewaltwurf von Peter Walz zehn Sekunden vor dem Pausenpfiff sichert der HGS die 15:14-Pausenführung.
Vier Minuten lang passiert nach Wiederanpfiff nichts, erst dann gleicht der HCE zum 15:15 aus. Der starke Tommy Wirtz auf der linken Aussenbahn leitet einen Zwischenspurt der Gastgeber ein, die sich bis zur 40. Minute auf 21:17 absetzen können. Wer nun aber geglaubt hatte, das war die Einbahnstraße zum Heimsieg, sah sich getäuscht. Zehn Minuten vor dem Ende war bim 25:25 wieder alles offen.
Jetzt wurde es noch heisser auf der Platte. Das junge Team von Tobias Wannenmacher warf alles in die Waagschale, ließ sich einfach nicht nieder kämpfen, kam immer wieder zurück, wenn Saarlouis vorlegte und ging seinerseits drei Minuten vor dem Abpfiff beim 30:31 und gut 80 Sekunden später mit 31:32 (Poser-Siebenmeter) in Front, hatte die Chance, beide Punkte aus Saarlouis mitzunehmen. Doch anders, als in der Vorwoche in Kronau stemmte Saarlouis sich gegen den drohenden Punktverlust. Wladi Kurotschkin besorgte den Ausgleich eine gute Minute vor Schluss und Josip Grbavac setzte den Schlusspunkt. In bischen glücklich vielleicht, aber am Ende auch total verdient. Und Tommy Wirtz formulierte nachher wie sein Trainer: „Das können wir noch besser und daran arbeiten wir weiter.“ Kommenden Freitag geht’s zur nächsten Partie nach Willstätt.
Statistik HGS: Pat Schulz (12 Paraden), Kurotschkin 7, Peter Walz 6, Leist 6/3, Wirtz 5, Grbavac 5, Louis 3, Kreis 1
Siebenmeter: HGS 3 / 4, HCE 3 / 3
Zeitstrafen in Minuten: HGS 2, HCE 4
Schiedsrichter: Czommer/Marin
Zuschauer: 750