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Ganz hartes Stück Arbeit

HGS gewinnt erstes Heimspiel gegen Gummersbach mit 28:26 (13:13)

Saarlouis. Das war ein ganz hartes Stück Arbeit am Samstagabend in der Festung Stadtgartenhalle – mit dem besseren Ende und zwei Punkten für aufopfernd kämpfende Jungs im neuen grünen Trikot. Saarlouis hat mit heißem Endspurt gegen die Bundesliga-Reserve des VfL Gummersbach mit 28:26 (13:13) gewonnen.

„Wichtig ist am Ende“, so dann auch die Bilanz von HGS-Coach Branimir Koloper, der im Trainergespräch zu viele eigene Fehler einräumte, die erwartet unangenehme 3-3-Deckung des VfL hervorhob, sich vor allem bei den Fans für die unglaubliche Unterstützung bedankte und seine Mannschaft für ihren Kampfeswillen lobte. VfL-Coach Goncalo Miranda sprach mit Blick auf die Stimmung gar von der „besten Halle“ in der Staffel. Diese tolle Stimmung habe auch seine Jungs besonders motiviert. Am Ende hätten Erfahrung, Kampfeswille und eben diese fast 900 Zuschauer den Unterschied ausgemacht.

 

Schon früh zogen sich die Unparteiischen Bernhardt/Zick den Unmut der Zuschauer in der Halle zu, belegten sie die Gastgeber doch sehr schnell mit 2-Minuten-Strafen – am Ende waren es insgesamt 18 Minuten, die die Saarländer in Unterzahl agieren mussten, während der VfL gerade mal 8 Minuten kassierte.

 

Doch das war zu Beginn nicht der Grund für den Rückstand der HGS. Irgendwie kamen die Jungs um Tom Paetow nicht wirklich mit der aggressiven Deckung der Gäste zu Recht, ließen sich zu leichten Fehlern und Ballverlusten provozieren und fanden erst Mal kein Mittel in der Offensive. So hieß es nach fünf Minuten 1:3. Und die Gäste behaupteten auch in der Folge ihre Führung. Gleich zwei Siebenmeter nahm der starke Keno Danzenbächer im Gästetor den Saarländern weg (Paetow und Noh). So hieß es nach einer Viertelstunde 6:9.

 

Aber wie Branko Koloper sagte, „wichtig ist am Ende“. Das galt auch für die finalen zehn Minuten von Halbzeit 1. Jung-Kreisläufer Joshua Reitz leitete mit seinem Treffer zum 9:11 (21.) den Halbzeit-Endspurt ein, Marcel Becker (Siebenmeterschütze Nummer 3) netzte vom Punkt zum 10:11 und Kapitän Lars Walz sorgte für den 11:11-Ausgleich. „Willi“ Walz war es auch, der vier Minuten vor der Pause zum ersten Mal seit dem 1:0 Saarlouis wieder in Führung brachte. Als dann Daniel Schlingmann einen Siebenmeter von Finn Schroven parierte, hoffte Saarlouis auf die Pausenführung. Vergeblich. Philip Würz glich doch noch zum 13:13 aus.

 

Zu Beginn der 2. Halbzeit dann das umgekehrte Bild. Rastoder, Marcel Becker und Tom Paetow spielten in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte einen 16:14-Vorsprung heraus, den die Mannschaft auch bis zehn Minuten vor dem Ende verteidigen konnte. Aber die junge VfL-Mannschaft ließ nicht nach, nutzte weiter Saarlouiser Unkonzentriertheiten aus und war beim 21:21, zehn Minuten vor Schluss, wieder gleichauf.

 

Vier Minuten später nutzten die Gäste eine erneute Überzahl zu einem Treffer ins leere HGS-Tor und holten sich die Führung zurück (22:23). Tom Paetow hielt seine Farben im Spiel, glich die jeweilige Gästeführung aus und brachte Saarlouis drei Minuten vor dem Ende in Führung. Moritz Köster glich aus (25:25) und auf der Hallenuhr blieben noch knappe 3 Minuten.

 

Nächster Siebenmeter für Saarlouis. Marcel Becker ist weiterhin eisekalt, hämmert das Leder zum 26:25 in die Maschen. Gleich danach hagelt es Strafminuten. Zuerst muss Frano Vujovic auf die Strafbank, ihm folgt in der gleichen Sekunde Florian Schmidt. Das ganze wohl wegen Rudelbildung nach einem heftigen Foul an Marcel Becker, für das Bruno Eickhoff dann noch den roten Karton sieht. Goncalo Miranda nimmt seine letzte Auszeit, versucht seine dezimierte Truppe zu ordnen. Aber wieder Ist es Top-Scorer Marcel Becker, der an die Siebenmeterlinie geht, sicher verwandelt und eineinhalb Minuten vor Schluss auf 27:25 stellt. Nach dem erneuten Anschlusstreffer durch Yannick Harder ist es Marcel Becker, der auch den Schlusspunkt setzt und 30 Sekunden vor dem Ende zum 28:26 einnetzt. HGS-Urgestein Darius Jonczyk, im Kasten seit der 47. Minute, hält den letzten Ball der Gäste und der anschließende Jubel ist nicht nur groß, sondern spiegelt auch eine gewisse Erleichterung darüber wider, dass man diese beiden Punkte in Saarlouis gehalten hat.

Am kommenden Samstag wird es dann nochmal deutlich schwieriger, wenn der Tabellenführer aus Hanau in die Stadtgartenhalle kommt.

 

„Einlauf-Kinder“ mal anders

Übrigens: Wie wichtig dem Verein sein Nachwuchs ist, demonstrierte man vor der Partie in ganz besonderer Weise. Gut 100 Kinder und Jung-Handballer bekamen die Gelegenheit, sich den fast 900 Zuschauern in der Stadtgartenhalle vorzustellen. Eine Aktion, die so recht einmalig in Handball-Deutschland vor einem Liga-Spiel war und vor allem für die Jüngsten sicher ein tolles Erlebnis war. Alle feuerten übrigens im Spiel natürlich ihre Vorbilder kräftig an.

Statistik HGS: Schlingmann 8 Paraden, 2 Siebenmeter, Jonczyk 3 Paraden, Marcel Becker 11/6,
Paetow 7, Walz 3, Rastoder 3, Kurotschkin 3, Reitz 1

Statistik VfL: Danzenbächer 10 Paraden, 2 Siebenmeter, Schroven 6/2, Ohl 5, Unbehaun 5, Köster 4, Israel 2, Brill 1, Schmidt 1, Würz 1, Harder 1.

Siebenmeter: HGS 6(8, VfL 2/4

Zeitstrafen in Minuten: HGS 18, VfL 8 (rote Karte gegen Eickhoff, 59.)

 

Zuschauer: 858