Vier Ballverluste in
Serie entscheidend
Kirchzell schlägt HG Saarlouis auch im Rückspiel
Kirchzell/Saarlouis. Fünf schwache Minuten, vier weggeworfene Bälle und vier einfachste Gegentore machten am Samstagabend in der Dreifachsporthalle in Kirchzell-Miltenberg den Unterschied und die Spielentscheidung aus. Zwischen der 42. (23:23) und der 47. Spielminute (27:23) verloren die Saarländer nicht nur die Bälle, sondern das Spiel und mögliche Punkte. Somit ist der Fehlstart ins Handballjahr 2023 komplett. Bemerkenswert: Auch in der Hinrunde gingen die Spiele gegen Mundenheim und Kirchzell verloren.
Die 35:37 (17:18)-Niederlage gegen den TV Kirchzell war in weiten Teilen die Fortsetzung des Spiels gegen Mundenheim. Wieder waren eigene Fehler ausschlaggebend. Anteil an einer zerfahrenen Partie hatten aber auch die Unparteiischen Hochstein/Wiedenmann, die vorallem in den ersten 30 Minuten mit 2-Minuten-Strafen (11 Stück gegen beide Teams) geradezu um sich warfen. Das fing schon 75 Sekunden nach Anpfiff mit der ersten Zeitstrafe gegen die HG an.
Die Saarländer, die Wiedergutmachung hatten zeigen wollen, brauchten eine Viertelstunde um auch im Ergebnis in der Partie anzukommen (9:9, 15.). Und auch die Zeitstrafen 3 und 4 gegen Kurotschkin und Rastoder innerhalb von 17 Sekunden, sowie der Siebenmeter zum 10:9 brachten die Saarländer nicht aus dem Konzept. Der an diesem Abend treffsicherste Saarlouiser, Tim Altmeyer (7 Tore aus 9 Versuchen) und Kapitän Lars Walz sorgten für die erste Führung der HG in Minute 20 (9:11). Doch die beiden Schiris wollten gerne weiter im Rampenlicht bleiben, schickten den jungen Joshua Reitz nach einem Foul mit roter Karte zum vorzeitigen Duschen.
Trotzdem behaupteten die Saarländer ihre Führung bis zur nächsten 2-Minuten-Strafe (12:13, 23.).
Quasi mit dem Pausenpfiff legt Kirchzell dann noch die 18:17-Führung vor.
Ausgeglichen bleibt die Partie zunächst auch nach dem Seitenwechsel. Die Achse Mittelmann, Kreisläufer mit dem abschlusssicheren Leo David (8 Tore) bekommt die HGS nie in den Griff. Daher können sich die Gastgeber dann auch einen Zwei-Tore-Vosprung (23:21, 41.) herausspielen, den die HGS aber durch den guten Lukas Hüller und Adel Rastoder schnell wieder ausgleichen kann. Es folgen die fünf „Horror-Minuten“ der Saarländer mit vier Ballverlusten inklusive Gegentor bis zum 27:23 (47.).
Zwar kämpft sich Saarlouis wieder heran (31:30, 55.), aber es reicht nicht mehr, das Spiel nochmals zu drehen. Am Ende steht eine schmerzliche Niederlage, die den Druck auf Trainer und Team nochmals erhöht. Am kommenden Samstag ist ein Heimsieg gegen Dutenhofen Pflicht. Auch dabei werden die Saarländer auf Frano Vujovic verzichten müssen, dessen Saison nach einem Fingerbruch wohl vorzeitig zu Ende ist.
Statistik HGS: Jonczyk (1. – 30.) 6 Paraden, Schlingmann (31. – 60.) 6 Paraden, Altmeyer 7, Marcel Becker 6, Walz 5, Hüller 5/1, Paetow 4, Kurotschkin 4, Rastoder 3, Nico Becker 1
Zeitstrafen in Minuten: HGS 14, TVK 12
Siebenmeter: HGS 1/2, TVK 6/6
Zuschauer: 300