Derby-Sieg zum
Saison-Abschluss
Stimmungsvolles spannendes Finale mit tollem Spiel und emotionalem Abschied
Saarlouis. Es war das stimmungsvolle Finale, es war ein echter Derby-Fight mit hochklassigem Handball und es war ganz am Schluss ein Abschied von Jungs, die eine lange Wegstrecke – mit Höhen und auch Tiefen – mit der HG Saarlouis gegangen sind. Viele Emotionen bei den Jungs und bei den Fans an diesem letzten Abend der Saison 2021/22, der mit dem 27:26 /15:13)-Sieg der Saarländer ein Ausrufezeichen hinter diese teils turbulente Spielzeit setzte.
Derbys sind – auch wenn es sportlich nicht wirklich um was geht – halt eben Derbys – im besten Wortsinn. Das war dann auch am Samstagabend in der gut besuchten Saarlouiser Stadtgartenhalle so. Die HG Saarlouis und der „alte Rivale“ TuS Dansenberg wollten den Fans zum Saisonfinale nochmal richtig guten Drittliga-Handball bieten und hängten sich von Anfang an richtig rein. Dabei glänzten auf Saarlouiser Seite vorallem die Jungs, die den Verein verlassen – allen voran Patrick Schulz, der mit seinen 16 Paraden an diesem Abend nochmals zeigte, dass er einer der besten Torhüter in der Liga ist. Wie wertvoll er vor allem nach den Ausfällen von Lukas Hüller und Tom Paetow in der Rolle des Spielgestalters war, demonstrierte „Oldie“ Sebastian Hoffmann, der die Leistungssport-Karriere beendet, in dieser Partie ein letztes Mal. Auch die anderen „Abgänge“ (Philipp Leist, Tommy Wirtz, Gilles Thierry und Niklas Louis) bildeten an diesem Abend mit denen, die auch künftig das grüne Trikot tragen, eine geschlossene Einheit. Adel Rastoder, diesmal auch im Angriff stark, Jannik Reinshagen, Elyas Noh oder Lars Walz brachten sich voll ein.
So übernahmen die Gastgeber von Anfang an das Kommando auf der Platte, lieferten einen Derby-Fight vom Feinsten und zeigten, dass sie auch den dritten Sieg in Folge in dieser Pokalrunde einfahren wollten. Nach fünf Minuten hieß es 3:1. Doch der bereits feststehende Pokal-Teilnehmer aus Dansenberg wollte sich nicht einfach so geschlagen geben, nahm den Derby-Fight an, hielt voll dagegen und blieb immer in Schlagdistanz. Als Marko Grgic, dessen Zukunft nach wie vor ungeklärt ist, in Minute 14 zum 11:8 einnetzte, war das der deutlichste Vorsprung der Gastgeber. Nicht so ganz auf Derby-Niveau agierten die beiden Unparteiischen Fähnle/Schulle, die mit einigen Entscheidungen durchaus für zusätzliche Emotionen auf und neben der Platte sorgten. Beim 15:13 ging es in die Pause.
In der Anfangsphase von Halbzeit 2 verloren die Saarländer dann etwas den Faden, Dansenberg kam auf und konnte in der 39.Minute durch Marco Holstein erstmals wieder ausgleichen (18:18) und mit dem folgen Siebenmeter-Treffer durch Fabian Serwinski sogar erstmals selbst in Führung gehen (18:19, 40.) und diese Führung bis zur 45. Minute sogar auf 21:23 ausbauen. Es folgten zwei handballerische Leckerbissen: Sebastian Hoffmann brachte mit einem Super-Anspiel Lars Walz in Szene, der zum 22:23 (47.) traf. Im Gegenangriff zaubert Serwinski ein Kempa-Anspiel auf Jan Claussen, der Pat Schulz zum 22:24 überwindet.
Saarlouis will aber diesen Sieg unbedingt: Exakt 10m Minuten vor dem Ende zimmert Marcel Becker die Kugel zum 24:24 in die Maschen und läutet damit die spannende Schlussphase ein. Ein Doppelschlag von Adel Rastoder und Marcel Becker bringt Saarlouis sieben Minuten vor dem Ende wieder in Front (26:25). Die Schlussphase ist ein zähes Ringen. Der 27:26-Siegtreffer durch Lars Walz fällt drei Minuten vor Schluss. Dansenbergs scheidender Trainer Marco Sliwa fängt sich noch eine 2-Minuten-Strafe ein. Aber beiden Teams gelingt in den letzten beiden Minuten kein Tor mehr. Der Derby-Sieg ist eingetütet und das Team jubelt in dieser Zusammensetzung mit den Fans ein letztes Mal in der Stadtgartenhalle.
Doch die Emotionen gehen weiter: HGS-Hallensprecher Michael Port, HGS-Chef Dr. Holger Groß, Präsident Arnulf Willkomm und Geschäftsführer Franz Josef Hoffmann verabschieden im Hallen-Foyer Trainer Philipp Kessler und die Jungs, deren sportliche Wege künftig bei anderen Clubs weitergehen. Viel Beifall von den Fans und das eine oder andere Tränchen wird dabei auch vergossen…
Statistik HGS: Pat Schulz 16 Paraden, Marcel Becker 6, Rastoder 5, Leist 3, Wirtz 3, Grgic 3, Walz 2, Louis 2, Thierry, Noh und Hoffmann je 1.
Statistik TuS: Huber 10 Paraden, 1x 7m, Röller 6, Serwinski 6/3, Magalhaes 4, Timo Holstein 3, Marco Holstein 3, Claussen 2, Rose 2
Siebenmeter: HGS 0/1, TuS 3/3
Zeitstrafen in Minuten: HGS 8, TuS 10
Zuschauer: 540