Eine Halbzeit völlig
neben der Spur
Aufholjagd nach 8-Tore-Rückstand am Ende beim 23:22(16:10) in Hochdrof nicht belohnt
Friesenheim/Saarlouis. Der Start ins Doppel-Derby-Wochenende der HG Saarlouis ging am Samstagabend in die Hose. Eine erste Halbzeit völlig neben der Spur, eine Wahnsinns-Aufholjagd in Halbzeit 2 und am Ende mit Pech beide Punkte verloren beim 23:22 (16:10) gegen das Handballleistungszentrum Friesenheim/Hochdorf.
Die Hochdorfer hatten sich für diesen Abend erst Mal Verstärkung aus dem Friesenheimer Bundesliga-Kader geholt. Max Neuhaus sollte für die entscheidenden Impulse sorgen. Und das Team von Gabriel Schmiedt war von Beginn an voll da, während die Saarländer sowohl in der Abwehr, als auch im Angriff total neben der Spur liefen. Nach acht Minuten hieß es 4:1 und das Saarlouiser Trainergespann nahm die erste Auszeit, brachte Mittelmann Lukas Hüller, der zumindest in der Offensive für Ordnung sorgen sollte. Das klappte in der Folge auch einigermaßen und in der zehnten Minute konnten die Gäste ausgleichen (4:4). Aber Hochdorf nutzte seine Gelegenheiten besser, hatte in Roko Peribonio einen starken Rückhalt und konnte sich in der Folge wieder absetzen. Saarlouis ließ sich aber nicht abhängen. Lukas Hüller sorgte mit seinem allerersten Saisontor nach seiner Erkrankung zum 7:6-Anschluss in der 17. Minute. Kurz darauf fängt sich HGS-Kapitän Lars Walz nach einem Gesichtstreffer gegen seinen Gegenspieler die rote Karte, was sich nun auf die Stabilität im Spiel der HGS nicht gerade fördernd auswirkte. Hochdorf nutzt die Irrungen und Wirrungen im Spiel der Saarländer konsequent aus, setzt sich bis zu 25. Minute auf 13:7 ab und zwingt die HGS schon in Halbzeit 1 zur zweiten Auszeit. Doch das wirkt nur mäßig und schließlich geht es mit einem 16:10-Rückstand in die Pause.
Die Kabinenpredigt muss deutlich gewesen sein. Aber zunächst wurde es schlimmer. Hochdorf erhöhte auf 18:10 und wähnte sich auf der Siegerstraße. Ungewöhnlich dann die letzte Auszeit schon in der 34. Minute. Das Trainerteam traf mutige Entscheidungen. Die Einwechslung von Darius Jonczyk schon beim Wiederanpfiff, die Deckungsumstellung auf einem5:1-Abwehr mit Adel Rastoder auf der eins, und die Einwechslung des siebten Feldspielers im Angriff sorgten dafür, dass das Spiel ein anderes wurde. Zweimal Elyas Noh frech von Linksaussen, Macel Becker und Tom Paetow sorgten dafür, dass die Saarländer wieder aufkamen (18:14, 38.). Die Gastgeber wehrten sich gegen diese Aufholjagd, konnten ihren 2- bis 3-Tore-Vorspung bis in die Schlussphase behaupten (22:19, 49.).
Saarlouis ist jetzt voll und ganz da: Adel Rastoder trifft doppelt und Lukas Hüller versenkt ebenfalls zweimal: 22:22 (55.). Die Partie steht jatzt auf Messers Schneide. Alles ist wieder möglich. Zweieinhalb Minuten sind noch auf der Uhr, Siebenmeter für die Gastgeber. Malte Dorra hämmert das Leder ins rechte untere Eck an Jonczyk vorbei. Saarlouis kriegt noch die Chance auf zumindest einen Punkt, aber Tom Paetow scheitert mit dem letzten Wurf an dem starken Roko Peribonio im Hochdorfer Kasten. Dann ist die Zeit um und die Gastgeber jubeln über den am Ende vielleicht glücklichen Sieg. Saarlouis hat mit der „unterirdischen Leistung“ in der ersten Hälfte dieses Spiel verloren, als all das, was in Halbzeit 2 gelungen war, total daneben ging.
Am Montag muss das im Derby gegen Dansenberg jedenfalls anders laufen….
Statistik HGS: Schlingmann 6 Paraden, Jonczyk 11 Paraden, 1x7m, Marcel Becker 5, Rastoder 4, Paetow 4/1, Hüller 3, Noh 3, Kurotschkin 1, Walz 1, Koloper 1.
Siebenmeter: HGS 1/1, HLZ 1/2
Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, HLZ 4