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Erst Krampf, dann Kampf

Dezimierte HG Saarlouis verliert Derby gegen Dansenberg 22:24 (11:14)

Saarlouis. Derbys sind in dieser Saison nicht das Ding der HG Saarlouis – auch an diesem Samstag gegen den TuS Dansenberg nicht. Nach einer Katastrophen-Anfangsphase kämpfte sich die ohne drei Stammspieler angetretene HGS vor 1180 Zuschauern zwar nochmals ran, aber die 22:24 (11:14)-Niederlage konnte das Team letztendlich nicht mehr vermeiden.

Klar, die Voraussetzungen vor diesem Spiel waren alles andere, als gut. Mit Pat Schulz und Peter Walz fehlten von vorneherein schon mal zwei Leistungsträger (Polizei-Einsatz). Und als sich dann auch noch Tommy Wirtz krank meldete (Magen-Darm und Fiber) fehlte schon mal fast die Hälfte der ersten Sieben. Daß Philipp Leist (Infekt) und Wladi Kurotschkin (Schulter) nur eingeschränkt einsetzbar waren und Kucharik (Wade) angeschlagen war, rundete die personelle Misere ab. Die Jugend musste einspringen – Julien Bro, Hendrik Huth und Jonas Peifer halfen mit. Und dann gings los.

Die ersten 20 Spielminuten dieser Partie waren eine Katastrophe. Wie paralysiert agierten die HGS-Angreifer gegen eine grobe TuS-Abwehr und einen bestens aufgelegten Kevin Klier im Dansenberger Kasten. Philipp Kessler beschrieb diese Phase später als „Angsthasen-Hadball“. Es brauchte schon fast 6 Minuten und einen Siebenmeter für das 1. Tor der Saarländer in dieser Partie (1:4). Und es wurde schlimmer. Beim 1:6 durch den dritten Gegenstoßtreffer der Gäste in Minut 9 zog Kessler zum ersten Mal die grüne Auszeit-Karte. Als Philipp Leist dann beim zweiten Siebener einen Heber gegen Klier versuchte und der parierte, hieß es nach 14 Minuten 1:8 und die entsetzten Fans fürchteten schon ein totales Debakel. Das zweite Tor im Spiel gelang der HG nach sage und schreibe 14 Spielminuten. Ivo Kucharik, der alles reinlegte, was er hat, dabei aber auch das eine oder andere Mal überzog, netzt zum 2:8.

Danach ist erst mal wieder Feuerpause. Zwar gelingen den Gastgebern 2 weitere Törchen, aber Dansenberg hat das Ding im Griff, erhöht durch den kaum zu haltenden Kreisspieler Sebastian Bösing auf 4:13 (20.). Danach wird’s aus Sicht der Saarländer langsam besser. Darius Jonczyk bekommt den einen oder anderen Ball zu fassen und Maximilian Hartz entpuppt sich als sicherer Siebenmeter-Schütze. Saarlouis kommt rein in die Partie, endlich, gewinnt die letzten neun Minuten von Halbzeit 1 mit 6:1 und ist beim Pausenpfiff mit 11:15 wieder in Sichtkontakt.

Die Anfangsphase der 2. Hälfte ist ausgeglichen. Die Pfälzer kontrollieren ihren Vorsprung, lassen die Saarländer nicht näher kommen. Und dann kommen die zehn Minuten, in denen die HGS, das Ding sogar noch hätte umdrehen können. Max Hartz ist der Mann dieser Spielphase. Zuerst netzt er vom Punkt zum 16:21 (42.), dann findet sein präzises Anspiel Julian Kreis und der macht das 17:21 (43.). Gleich darauf tritt er wieder zum Siebenmeter an und versenkt zum 18:21 (45.). Jetzt wird es in der Stadtgartnhalle auch wieder richtig laut. Aber fast vier Minuten lang gelingt keinem Team ein Treffer. Das schönste Tor des Abends folgt in der 49. Minute, als Leist zum Kempa-Treffer auf Hartz passt: 19:21. Als dann auch noch Darius Jonczyk einen „Freien“ aus dem Nahbereich pariert und Gilles Thirry zum 20:21-Anschluss trifft, kocht die Halle.

Aber die Pfälzer behalten die Nerven Munzinger und Bösing legen nach und 4 Minuten vor Schluss ist beim 21:23 das Ding entschieden. Saarlouis kann zwar noch zwei Treffer erzielen, das Spiel aber ist verloren. Jetzt muss am Fastnachts-Freitag gegen Willstätt ohne Wenn und Aber ein Heimsieg her.

Statistik HGS: Jonczyk 12 Paraden, Bro 2 Paraden, Hartz 7/5, Kucharik 4, Leist 3/1, Louis 2, Lars Walz 2, Kreis 1, Grbavac 1, Thierry 1, Kurotschkin 1

Statistik TuS: Klier 17 Paraden, 1x7m, Bösing 6, Megalooikonomou 3, Seitz 3, Claussen 3, Munzinger 2, Egelhof 2, Serwinski 2, Jankovic 2, Kiefer 1

Siebenmeter: HGS 6/7, TuS 0

Zeitstrafen in Minuten: HGS 10, TuS 8

Schiedsrichter: Biehler/Dietz

Zuschauer: 1180