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Duell auf Augenhöhe

Saarlouis schlägt Dansenberg 28:27 (12:10) – Entscheidung in der Schlussminute

 

Saarlouis. Es war ein Duell auf Augenhöhe und hatte am ungewohnten Montagabend in der Stadtgartenhalle all das zu bieten, was ein Derby ausmacht: viele Zuschauer (980), fantastische Stimmung, spektakuläre Paraden, tolle Tore, besondere Protagonisten und die Entscheidung erst ganz am Ende. Saarlouis holt sich mit dem 28:27 (12:10)-Sieg zwei ganz wichtige Punkte und den Anschluss ans Spitzentrio der engen Liga-Tabelle.

 

Die Spieler des Abends:

Das Duo Schlingmann/Jonczyk im Tor der HGS zählt dazu. Während der eine (Schlingmann) vor allem in Halbzeit 1 die TuS-Angreifer schier zur Verzweiflung brachte, setzte der andere (Urgestein Jonczyk) in der dramatischen Schlusslphase die entscheidenden Paraden.

 

Lukas Hüller: Seine Szene des Abends kam 15 Sekunden vor Schluss. Beim Stand von 27:26 hatte Dansenberg eine ganz offensive Deckung angesagt. Hüller erhält auf der rechten Angriffsseite das Leder, setzt sich gegen seinen Gegenspieler durch und versenkt den Ball zum entscheidenden 28:26.

 

Marcel Becker: Elf Mal ist der „Mann mit der linken Klebe“ von Dansenbergs Defensive nicht abzuwehren, landen seine Bälle im Netz. Mit insgesamt 52 Treffern bislang ist er nicht nur bester Torschütze im Dress der HGS, sondern auch ligaweit unter den Top-Ten-Torschützen (Rang acht).

 

Sebastian Bösing: Dansenbergs wuchtiger Kreisläufer traf zwar direkt nur drei Mal, aber er holte mit seiner Spielweise allein sechs der sieben Siebenmeter für seine Farben heraus. Das muss man auch erst Mal auf die Platte bringen.

Zum Spiel

Anders als zwei Tage zuvor kamen die HGSler hellwach auf die Platte, – woran die lautstarken knapp 1000 Fans in der Stadtgartenhalle sicher auch ihren Anteil hatten – und übernahmen von Anfang an die Initiative, obwohl das Thema Fehlerquote dem Trainer-Duo Koloper/Mühler nach wie vor Sorgenfalten auf die Stirn treibt. So versäumten es die Gastgeber dadurch schon in der Anfangsphase, sich deutlicher abzusetzen, in dem sie allein fünf glasklare Gelegenheiten ausließen. Beispielsweise nach 10 Minuten, als Tom Paetow beim 4:3 mit seinem Siebenmeter an Fiedler scheiterte, und es statt 5:3 eine Minute später 4:4 hieß. Und die Partie blieb weiterhin eng, ja die Gäste übernahmen nach einem Doppelschlag von Bösing nach 20 Minuten sogar die Führung (6:7). Die holte sich Saarlouis aber dank Marcel Becker, Wladi Kurotschkin und Lars Walz bis zum Pausenpfiff wieder zurück. Mit 12:10 ging es zum Pausentee.

 

Zwei Minuten nach dem Seitenwechsel betrug der Vorsprung der HGS beim 13:10 dann erstmals drei Tore. Für Dansenberg allerdings kein Grund, zu resignieren. Im Gegenteil. Es brauchte nur gut zwei Minuten und die Gäste waren wieder dran (14:13, 34.). Saarlouis legte wieder vor und stellte mit einem Dreierpack (Walz, Marcel Becker, Adel Rastoder) in vier Minuten die Anzeige auf 17:13 (38.). Vier vor hieß es auch noch eine knappe Viertelstunde vor dem Ende (20:16). Die Pfälzer gaben sich aber längst nicht geschlagen, schafften bis zur 50. Spielminute den 21:20-Anschluss. Von nun an war es ein Fight auf „Spitz und Knopf“ und man hatte immer den Eindruck, da könnte noch was kommen.

 

Spannung pur ist angesagt in der allerletzten Spielminute. Die Fans hält es längst nicht mehr auf den Plätzen. Marcel Becker trifft zum 27:25. 13 Sekunden später versenkt Timo Holstein das Leder zum 27:26-Anschluss. TuS-Coach Frank Müller beordert seine Jungs zu einer sehr offensiven Deckung, will noch einen Punkt retten. 15 Sekunden vor dem Ende dann die entscheidende Szene für Lukas Hüller. Der nach seiner Krebserkrankung erstmals wieder im Heimspiel auf der Platte, erhält das Leder auf der halbrechten Position, tankt sich rein in die Abwehr und versenkt den Ball zum 28:26. Das Ding ist durch, auch wenn es noch einen Siebenmeter für Dansenberg gibt, den Timo Holstein zum 28:27-Endstand verwandelt. Da jubelt die HGS mit der gesamten Halle abernschon längst über diesen so wichtigen Derby-Heimsieg.

Statistik HGS: Schlingmann 13 Paraden, 1x/7m, Jonczyk 6 Paraden, 1x Siebenmeter, Marcel Becker 11/1, Kurotschkin 5, Paetow 4, Walz 3, Rastoder 2, Nico Becker 2, Hüller 1.

 

Statistik TuS: Fiedler 6 Paraden 1x7m, Lüpke 3 Paraden, Timo Holstein 7/1, Claussen 6, Serwinski 5/4, Dietrich 3, Bösing 3, Marco Holstein 2, Reitemann 1

Siebenmeter: HGS 1/2, TuS 5/7

Zeitstrafen in Minuten: HGS 12, TuS 10

Zuschauer: 980

Schiedsrichter: Felix Gorenflo und Frank Mangold