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50 Minuten auf Augenhöhe

Aber: Tabellenführer Ferndorf gewinnt im Endspurt verdient mit 33:27 (14:14) in Saarlouis

Saarlouis. Es war ein richtig gutes Handballspiel, das die fast 900 Zuschauer am Samstagabend in der lauten Stadtgartenhalle miterlebten. Eine rassige, schnelle und lange Zeit spannende Partie, in der sich die HG Saarlouis erst in den letzten zehn Spielminuten einem individuell besseren, erfahreneren und abgezockter agierenden Tabellenführer aus Ferndorf geschlagen geben musste.

 

Auf die 50 Minuten davor aber können die Jungs von Branimir Koloper durchaus stolz sein, wie ein Fan nach dem Spiel kommentierte. Das Team zeigte – im Gegensatz zum vorausgegangenen Auswärtsspiel – von Anfang an die richtige Einstellung, bot dem Top-Favoriten Paroli, ging das hohe Anfangstempo mit und war immer auf Augenhöhe, auch wenn man sich vorne die Tore gegen eine gute Abwehr und einen wieder starken TuS-Goalie Lucas Puhl hart erarbeiten musste. Dabei ließen die Saarländer fünf Gegenstöße liegen und 4 mal halfen dem Gästetorwart Latte oder Pfosten.

 

So zeigte sich Ferndorfs erfahrener schwedischer Trainer Robert Andersson glücklich über den Sieg in einer Partie, die man durchaus mit Respekt angegangen war. Am Ende habe seinem Team wohl auch geholfen, dass bei den Gastgebern die Kräfte ein wenig nachgelassen hätten. Insgesamt aber zollte Andersson der HG nicht nur Respekt, sondern zeigte sich überzeugt, dass Branko Koloper und sein Team noch viele Punkte holen würden.

 

Diese Überzeugung belegten die Saarlouiser auf der Platte vor allem in der ersten Spielhälfte. In der schnellen Anfangsphase der Partie ging die HG nach 5 Minuten beim 4:3 durch Frano Vujovic erstmals in Führung, hatten auch nach acht Minuten beim 6:5 durch Lukas Hüller die Nase vorn und holten sich nach einer knappen Viertelstunde beim 9:8 durch Elyas Noh die zwischenzeitlich verlorene Führung zurück. Und obwohl die Saarländer die eine oder andere Möglichkeit, sich weiter abzusetzen, liegen ließen und an Lucas Puhl scheiterten, war beim 14:14 zum Seitenwechsel noch alles drin.

 

Nach dem Pausentee gelang es den Siegerländern noch nicht gleich, der Partie die entscheidende Wende zu geben. Verbissen kämpften Marcel Becker und Co. dagegen an, egalisierten Rückstände schnell und brachten ihre Farben wieder nach vorn (20:19, 44.). Doch dann begann die entscheidende Spielphase und die Zeit von TuS-Spielmacher Jörn Persson. Er setzte nicht nur seine Nebenleute Hecker und Fanger geschickt in Szene, sondern tankte sich ein ums andere Mal durch die HGS-Deckung und vollstreckte selbst. Fünf seiner insgesamt sieben Treffer erzielte er in der Endspurtphase, die Robert Andersson als die Stärke seines Teams derzeit bezeichnete.

 

Nach dem 23:23 (49.) und der 23:25-Gästeführung nach einem Hecker-Doppelschlag war der Widerstand der Gastgeber gebrochen. Saarlouis war – auch kräftemäßig – nicht mehr in der Lage, den Anschluss zu halten und war 3 Minuten vor dem Abpfiff beim Hecker-Kracher zum 25:30 endgültig geschlagen.

 

Branko Koloper zeigte sich nach dem verdienten Ferndorf Sieg überzeugt davon, dass seine Jungs in den kommenden Spielen eine solche Leistung konstant zeigen können und das schon am kommenden Samstag im ersten Rückrunden-Heimspiel gegen Pohlheim umsetzen wollen.

 

Statistik HGS: Schlingmann (1.-49.) 8 Paraden, Jonczyk (50.-60.), Becker 9/4, Paetow 4, Vujovic 3, Rastoder 3, Noh 3, Hüller 2, Walz 2, Koloper 1

Statistik TuS: Puhl 18 Paraden, Persson 7, Fanger 5, Viana 5, Eres 4, Hecker 4, Mundus 3/3, Duvancic 3, Michel 1, Mihaljevic 1

Siebenmeter: HGS 4/4, TuS 3/3

Zeitstrafen in Minuten: HGS 2, TuS 6