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„Glückliche Punkte“

SG Leutershausen gewinnt in Saarlouis 32:34 (14:19) – Tolle HGS-Aufholjagd nicht belohnt

 

Saarlouis.Das berühmte Quäntchen Glück war ganz am Ende auch diesmal wieder auf Seiten der SG Leutershausen. War es im Hinspiel noch der Siebenmeter-Lattentreffer von Tommy Wirtz, der einen HGS-Sieg verhinderte, war es diesmal der Unterschieds-Spieler Sven Schreiber, der mit seinen 3 Rückraum-Treffern in den heißen Schlussminuten für die Wende sorgte. So sprach dann hinterher auch SGL-Trainer Marc Nagel von „glücklichen Punkten“ für sein Team, das beim 32:34 (14:19) in der Stadtgartenhalle jubeln durfte.

Der Plan von Gäste-Coach Nagel, von Anfang an Dampf zu machen, ging auf. Der Tabellenzweite legte gleich richtig los, holte sich die Führung und lag nach knapp fünf Minuten 1:3 vorne. Schon da merkte man im HGS-Deckungsverbund das Fehlen von Innenblock-Bollwerk Adel Rastoder (mit Luxemburgs Nationalmannschaft unterwegs). Zu einfach kamen die Gäste teilweise zu ihren Torerfolgen, obwohl HGS-Goalie Pat Schulz keinen schlechten Tag erwischt hatte. In der Offensive hielten die Gastgeber allerdings besser dagegen, obwohl auch da, das Fehlen von Liga-Torschützenkönig Tommy Wirtz (ebenfalls bei der Nationalmannschaft) deutlich wurde. Lukas Hüller, der gleich mehrfach mächtig auf die Ohren kriegte, Tom Paetow und Marcel Becker sorgten dafür, dass es den Gästen zunächst nicht gelang, sich über längere Zeit deutlich abzusetzen. Beim 4:4 (9. Min) und 8:8 (18.) war die Partie ausgeglichen und auch in der Folge blieb es eng.

 

Erst in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte gelang es der SGL, sich deutlicher abzusetzen. Auch da schon mit mehr Glück. Kreisläufer Lars Röller fing gleich zwei Abpraller weg und versenkte beide vom 12:13 (25.) zum 12:15 (26.). Diesen Vorsprung ließen sich die Gäste dann bis zum Pausenpfiff nicht mehr nehmen. Im Gegenteil: Sie bauten ihn aus, so daß HGS-Trainer Philipp Kessler hinterher bilanzieren musste: „19 Gegentore in der 1. Halbzeit sind einfach viel zu viel“.

 

Und einer der Stärksten auf Seiten der SGL, Kevin Bitz, legte nach dem Seitenwechsel noch einen drauf (14:20, 31.) bevor Saarlouis sich an die lange Aufholjagd machte. Darius Jonczyk, jetzt im Kasten der Hausherren, machte mit seinem Treffer übers ganze Feld ins leere Gehäuse der Gäste den Auftakt. Lars Walz legte ebenfalls ins leere Gästetor nach und Wladi Kurotschkin verkürzte nach 38 Minuten auf 17:20. Doch noch verteidigte der Tabellenzweite seinen Vorsprung, setzte immer wieder Nadelstiche und ließ es zunächst nicht zu, dass die Saarländer näher kommen.

 

Die bleiben aber dran, sind jetzt in der Abwehr wesentlich aggressiver und konzentrierter. Aber erst sechs Minuten vor dem Ende gelingt dem guten Wirtz-Vertreter Lars Walz wieder der Ausgleich (28:28, 54.). Gut eine Minute später ist die Halle mit den 350 HGS-Fans dann endgültig ein Hexenkessel. Wladi Kurotschkin sorgt mit seinem Treffer zum 29:28 für die erste Führung der Gastgeber im Spiel.

 

Marc Nagel zieht die Notbremse, nimmt seine letzte Auszeit, stellt die Offensive um – 2 Kreisläufer sollen Platz für Sven Schreiber schaffen. Röller sorgt für den Ausgleich, Youngster Marko Grgic trifft zum 30:29 (56.). Dann greift der Plan. Es beginnen die Minuten von Sven Schreiber. Der Rückraum-Shooter der Gäste ist jetzt nicht zu halten, hämmert das Leder zum 30:30 (56.) in die Maschen. Tom Paetow legt nocheinmal für Saarlouis vor, doch dann dreht Schreiber mit zwei Toren in Folge die Partie wieder zugunsten seiner Farben (31:32,59.). Saarlouis schafft es jetzt nicht mehr, auszugleichen und muss noch zwei weitere schnelle Gegentreffer hinnehmen.

 

„Das war mit Sicherheit die schwerste Aufgabe, die wir bis jetzt bewältigt haben.“, freut sich im Trainergespräch Marc Nagel über seinen ersten Sieg als Trainer in der Stadtgartenhalle. Sein Pendant auf der Seite der Saarländer, Philipp Kessler ist über das Egebnis sichtlich enttäuscht, hat für seine Jungs aber ein großes Kompliment für diese 2. Halbzeit.

 

Das Spiel war angesichts der Voraussetzungen vor allem in der zweiten Hälfte ganz in Ordnung, allein es fehlte das Happyend. Schon nächste Woche geht es dann gegen den Tabellenführer Rhein-Neckar-Löwen und vielleicht ist ja dann das nötige Quäntchen Glück wieder auf Seiten der Saarländer….

 

Statistik HGS: Schulz 7 Paraden, Jonczyk 6 Paraden, 1 Tor, Hüller 5, Becker 5, Leist 5/2, Kurotschkin 4, Paetow 3, Walz 3, Grgic 3, Thierry 2, Louis 1

 

Statistik SGL: Hübe 9 Paraden, Döding 3 Paraden, 1 x7m, Schreiber 8, Bitz 7, Röller 5, Scholz 5, Philipp 4, Schmitt 3, Ruß 1, Pauli 1/1

 

Siebenmeter: HGS 2/3, SGL 1/1

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 6, SGL 14

Zuschauer: 350