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Abschied und Neuanfang

HG Saarlouis verliert gegen Wilhelmshaven – 9 Spieler verabschiedet

 

Saarlouis. Was soll man zu diesem Spiel sagen? Trainer Philipp Kessler und Michael Schulz jedenfalls entschuldigten sich nach der 23:35 (9:16)-Niederlage im letzten Zweitliga-Heimspiel bei den Fans für diese katastrophale Leistung. In den 60 Minuten vom Samstag gegen den Wilhelmshavener HV spiegelte sich diese ganze verkorkste Abstiegsrunde. Fehlpässe, schwache Würfe, Ballverluste, technische Fehler führten in der Konsequenz zu dieser Niederlage. Einen Lichtblick gab es aus Sicht vieler Fans dann aber doch: Maximilian Hartz gab mit seinen ersten 6 Bundesliga-Toren (3 davon bombensicher vom Punkt) einen Fingerzeig auf die Zukunft in der 3. Liga.

 

 

 

So stand dann am Schluss dieser neun Jahre Bundesliga-Handball in Saarlouis neben Wehmut auch Hoffnung auf etwas Neues. „Mit Demut“ und Respekt werde man, so Trainer Philipp Kessler, die Aufgabe 3. Liga und den Neuaufbau angehen. Und Manager Richard Jungmann, der neun Spieler verabschiedete, rief im Rückblick auf tolle neuen Jahre in der 2. Bundesliga einige Erinnerungen an wichtige Spieler auf: er sprach über Dado Grgic, ohne den diese Zeit nicht möglich gewesen wäre, erinnerte an Daniel Fontaine, Tim Suton, Dirk Holzner, Daniel Altmeyer und andere, die ihren Beitrag zur Handball-Erfolgsgeschichte von Saarlouis geleistet hätten. Vor allem aber dankte er den tollen Fans und den Sponsoren und versprach: Es geht weiter mit Spitzen-Handball in Saarlouis.

 

Mit Jerome Müller (nach Friesenheim) und Lars Weissgerber (nach Wetzlar) wurden zwei Jungs in Richtung erste Liga verabschiedet, die in Saarlouis zu dem wurden, was sie heute sind. Das spricht auch für die Arbeit im Jugendbereich, die solche Talente hervorgebracht hat.

 

Vorabschiedet wurden auch folgende Spieler: Martin Murawski wechselt nach Erlangen, Michael Schulz nach Rimpar, Marcel Engels nach Großwallstadt, Julius Andersson nach Ferndorf, Yann Polydore zum bayrischen Landesligisten Hätzfeld, Moritz Barkow nach Esch (Lux), Tom Paetow nach Zweibrücken (er bleibt aber Jugendtrainer bei der HGS), Falk Koldziej (noch ohne neuen Verein).

 

Dass die HGS-Fans die besten sind, konnte am Samstag auch ein auswärtiger Besucher feststellen: „Keine Pfiffe bei so einer Leistung, Unterstützung der Mannschaft, freundlicher Applaus bei der Verabschiedung – das hab ich so deutschlandweit nur sehr selten erlebt.“

 

Beim anschließenden „Saison-Abschluss-Bier“ gingen die Blicke vieler dann schon voraus in Richtung neue Spielzeit und 3. Liga. Wie sieht die Mannschaft aus? Wer kommt noch? In welche Drittliga-Staffel kommen wir? Wird es ein Derby mit Zweibrücken geben? Alles Fragen, die in den kommenden Wochen beantwortet werden. Und Neuzugang Quentin Abadie sah sich schon mal in seiner neuen „Heimat“ um, will jetzt schnellstmöglich nach Saarlouis umziehen. Und auch Maximilian Hartz taten seine ersten Bundesliga-Treffer sichtlich gut…..

 

Der Vollständigkeit halber noch die Statistik des Spiels:

HG Saarlouis vs Wilhelmshavener HV 23:35 (9:16)

 

HGS: Schulz (7 Paraden, 7m gegen Smits), Jonczyk (1 Parade), Kreis, Hartz 6/3, Leist, Kolodziej 4, Murawski, Weissgerber 3/1, Barkow 2, Müller, Andersson 1, M. Schulz 3, Paetow 2, Polydore 1, Engels 1.

 

WHV: Lüpke (8 Paraden, 7m gegen Weissgerber, 1 Tor), Doden, Ten Velden 5, Maas, Lehmann, Kalafut 3, Smits 1o/3, Postel 4, Vorontsov 5, Köhler 1, Kozul 1, Wolterink, Schwolow 5, Andrejew, Drechsler

 

Siebenmeter: HGS 3/5, WHV 3/4

 

Zeitstrafen in Minuten: HGS 10 (M.Schulz 2x, Polydore, Paetow, Weissgerber), WHV 10 (Kozul, Köhler, Vorontsov, Smits, Kalafut)

 

Zuschauer: 900

 

Schiedsrichter: Schmidt/Linker