Dezimierte HGS gewinnt überzeugend
Der Aufsteiger vom Bodensee hatte beim Saarlouiser 35:28-Heimsieg vor 1250 Fans nie eine Chance
Sie sind zusammengerückt, die 12 spielfähigen Saarlouiser, darunter mit Rouven Latz und Julian Kreis zwei aus dem Nachwuchskader, und sie haben die 1250 Fans in der Stadtgartenhalle begeistert. Gecoacht vom ebenfalls Grippe-kranken Philipp Kessler, angeführt vom Kapitän Jonas Faulenbach und den stark aufspielenden Jerome Müller, Lars Weissgerber und Michael Schulz holte Saarlouis gegen den Aufsteiger aus Konstanz einen überzeugenden 35:28 (17:11)-Heimsieg.
Dabei waren die Ausgangs-Voraussetzungen denkbar ungünstig. Trainer Jörg Bohrmann konnte die Vorbereitung und die Partie nur am Telefon und am Liveticker miterleben. Er lag Mit Grippe im Bett. Gleiches galt für die Brüder Peter und Lars Walz, für Tom Paetow. In der Halle „fieberten“ im wahrsten Wortsinn die ebenfalls kranken Patrick Schulz und Ibai Meoki mit und beim Abwehrstrategen Philipp Kessler reichte es mal gerade zum Trainer-Job, den er gemeinsam mit Betreuer Jörg Kaiser super meisterte.
„Und jetzt erst recht“ hieß dann auch die Devise, die Trainer-Vertreter „Kessi“ ausgegeben hatte. Die Saarländer überzeugten von Anfang an als „Kollektiv“, hatten auf eine aggressive 5-1-Deckung umgestellt und bereiteten den Gästen vom Bodensee eine richtig schwere Aufgabe. Schon nach 4 Minuten bekamen die Fans mit, dass diese Mannschaft heute unbedingt gewinnen wollte. 3:0 hieß es da. Und es ging so weiter. HSG-Coach Daniel Eblen zog schon nach gut zehn Minuten erstmals die Notbremse, nachdem Michael Schulz zum 7:2 eingenetzt hatte. Bei den Gästen trafen einzig Paul Kaletsch und Gregor Thormann, Matthias Riedel blieb abgemeldet. Michael Schulz blockte allein in der 1. Hälfte 4 Wurfversuche der Gäste und war auch vorne mit 4 Treffern gut dabei. Als die beiden souverän leitenden Schiedsrichter Tim König und Sascha Siebert zur Pause pfiffen leuchtet eine glatte 17:11-Führung von der Anzeigentafel.
Und das „Rest-Team“ der HG Saarlouis ließ auch nach dem Seitenwechsel nichts anbrennen. Als Daniel Eblen nach 40 Minuten bereits seine letzte Auszeit nehmen musste, hatte gerade der gut aufspielende Junioren-Nationalspieler Jerome Müller zum 22:15 (40.) verwandelt. Doch die Gäste vom Bodensee fanden an diesem Abend bei ihrem Premierenauftritt in Saarlouis den Schalter für eine Ergebnis-Verbesserung nicht mehr. Sie hielten zwar den Abstand bei 5 bis 7 Toren, kamen aber nierichtig ins Spiel. Saarlouis verwaltete mit Marcel Engels auf der Mittelposition den Vorsprung clever, ließ sogar noch die eine oder andere Gelegenheit bei nachlassenden Kräften aus. Aber immer wenn es nötig war, trafen entweder Faulenbach, Müller, Engels oder Lars Weissgerber.
Am Ende jubelten die überwiegend grün gekleideten Fans und das Team gemeinsam über diesen wichtigen Sieg. Und der heisere Ersatz-Coach Philipp Kessler freute sich in der Pressekonferenez darüber, dass der Plan aufgegangen war und die Mannschaft sich an die Vorgaben gehalten hatte. Daniel Eblein gratulierte zum „hochverdienten Sieg“ und haderte mit der Fehlerquote seiner Jungs, die zunächst gar nicht ins Spiel gekommen seien. Das, die Deckungsschwäche, ein druckloses Angriffsspiel und die gute Leistung der Gastgeber machte er als Gründe für diese deutliche Niederlage aus.
In Saarlouis hofft man jetzt, dass in der kommenden Woche vor dem Spiel in Lübbecke nicht nur Coach Jörg Bohrmann, sondern auch die anderen Kranken wieder an Bord sind. Die beiden wichtigen Punkte gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sind da sicher eine „gute Medizin“…
Tore HGS: Faulenbach 8, Müller 8. Weissgerber 7/2, Michael Schulz 5, Engels 4, Murawski 3
Tore Konstanz: Kaletsch 8, Thormann 6/1, Schlaich 3, Jud 3, Gäßler 2, Riedel 2, Berchtenbreiter 2, Stocker 1, Hummel 1
Siebenmeter: HGS 2/2, HSG 1/1
Zeitstrafen in Minuten: HGS 4, HSG 10 (D Riedel nach 3x2Min. 59:13)
Schiedsrichter: König/Siebert
Zuschauer 1250